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Beschreibung
An Rousseau scheiden sich auch heute noch die Geister. Wieso entsorgt ein gut verdienender Adelssekretär, Shootingsstar der Aufklärerszene seine fünf Kinder im Findelhaus und schreibt anschließend das erste Buch über Kindererziehung. Noch peinlicher ist die Frage, wieso preisen heute noch akademische Eliten den prüden Sexualneurotiker als Erfinder der Pädagogik? Klaus Lelek ist diesen Frage nachgegangen, hat Schauplätze in Rousseaus Leben aufgesucht und vor allem eine bis heute weitgehend tabuisierte Person unter die Lupe genommen. Rousseaus Lebensgefährtin Therese Levasseur. Ihr letzter Liebhaber James Bally, Stallknecht auf Gut Ermenonville, wird selbst in der neusten Monographie peinlich verschwiegen. Ein Zeichen, dass die akademische Fangemeinde das schizoide Weltbild des Großmeisters peinlicher Enthüllungen weitgehend übernommen hat und sich nur schwer vom Image des Märtyrers und politischen edlen Rebellen lösen kann. Dabei hat es schon zu Lebezeiten des Pseudophilosophen genügend Leute gegeben die tüchtig am brüchigen Gebäude der theatralischen Selbstinszenierungen und verlogener Moral rüttelten. Unter ihnen der junge Globetrotter James Boswell, der im Schweizer Exil 1764 eine stürmische Affäre mit Therese begann und diese 1766 auf einer Reise nach England fortsetzte. "Wer schreibt der bleibt" könnte über den Bekenntnissen von Rousseau stehen, aber genau so auch der Satz: "Er lügt wie gedruckt". Rousseaus pathetische Rechtfertigungsklimmzüge stießen bereits Heinrich Heine sauer auf, genau so wie die die vielen Widersprüche, die man in der Lebensbeichte des Moralapostels findet. Zum Beispiel, wenn er seine Frau als Analphabetin und Dummchen hinstellt, ihr aber gleichzeitig einen zehn Seiten langen Brief schreibt. Rousseau ist vor allem eins. Ein Meister eigener PR und damit ein Prototyp und Pionier moderner Mythen im Medienzeitalter, Vorläufer von Popstars, Politikern und Populisten, egal welcher politischer Couleur... Pioniere haben das Glück sich weder mit Nachfolgern noch mit Vorgängern messen zu müssen, selbst dann wenn ihre Werke heutigen Erkenntnisständen und Maßstäben nicht standhalten. Im Zeitalter der Postdemokratie mit ihrer ausgeprägten Halbbildung, ihren Seilschaften und Netzwerken wäre Rousseau wieder ein Superstar. Dass er landauf und landab ausgiebig gefeiert wird, lässt aufhorchen.
An Rousseau scheiden sich auch heute noch die Geister. Wieso entsorgt ein gut verdienender Adelssekretär, Shootingsstar der Aufklärerszene seine fünf Kinder im Findelhaus und schreibt anschließend das erste Buch über Kindererziehung. Noch peinlicher ist die Frage, wieso preisen heute noch akademische Eliten den prüden Sexualneurotiker als Erfinder der Pädagogik? Klaus Lelek ist diesen Frage nachgegangen, hat Schauplätze in Rousseaus Leben aufgesucht und vor allem eine bis heute weitgehend tabuisierte Person unter die Lupe genommen. Rousseaus Lebensgefährtin Therese Levasseur. Ihr letzter Liebhaber James Bally, Stallknecht auf Gut Ermenonville, wird selbst in der neusten Monographie peinlich verschwiegen. Ein Zeichen, dass die akademische Fangemeinde das schizoide Weltbild des Großmeisters peinlicher Enthüllungen weitgehend übernommen hat und sich nur schwer vom Image des Märtyrers und politischen edlen Rebellen lösen kann. Dabei hat es schon zu Lebezeiten des Pseudophilosophen genügend Leute gegeben die tüchtig am brüchigen Gebäude der theatralischen Selbstinszenierungen und verlogener Moral rüttelten. Unter ihnen der junge Globetrotter James Boswell, der im Schweizer Exil 1764 eine stürmische Affäre mit Therese begann und diese 1766 auf einer Reise nach England fortsetzte. "Wer schreibt der bleibt" könnte über den Bekenntnissen von Rousseau stehen, aber genau so auch der Satz: "Er lügt wie gedruckt". Rousseaus pathetische Rechtfertigungsklimmzüge stießen bereits Heinrich Heine sauer auf, genau so wie die die vielen Widersprüche, die man in der Lebensbeichte des Moralapostels findet. Zum Beispiel, wenn er seine Frau als Analphabetin und Dummchen hinstellt, ihr aber gleichzeitig einen zehn Seiten langen Brief schreibt. Rousseau ist vor allem eins. Ein Meister eigener PR und damit ein Prototyp und Pionier moderner Mythen im Medienzeitalter, Vorläufer von Popstars, Politikern und Populisten, egal welcher politischer Couleur... Pioniere haben das Glück sich weder mit Nachfolgern noch mit Vorgängern messen zu müssen, selbst dann wenn ihre Werke heutigen Erkenntnisständen und Maßstäben nicht standhalten. Im Zeitalter der Postdemokratie mit ihrer ausgeprägten Halbbildung, ihren Seilschaften und Netzwerken wäre Rousseau wieder ein Superstar. Dass er landauf und landab ausgiebig gefeiert wird, lässt aufhorchen.
Details
Empfohlen (bis): | 18 |
---|---|
Empfohlen (von): | 16 |
Erscheinungsjahr: | 2012 |
Genre: | Romane & Erzählungen |
Rubrik: | Belletristik |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 108 S. |
ISBN-13: | 9783844221077 |
ISBN-10: | 3844221077 |
Sprache: | Deutsch |
Autor: | Lelek, Klaus |
Hersteller: | epubli |
Maße: | 210 x 148 x 6 mm |
Von/Mit: | Klaus Lelek |
Erscheinungsdatum: | 02.04.2012 |
Gewicht: | 0,152 kg |
Details
Empfohlen (bis): | 18 |
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Empfohlen (von): | 16 |
Erscheinungsjahr: | 2012 |
Genre: | Romane & Erzählungen |
Rubrik: | Belletristik |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 108 S. |
ISBN-13: | 9783844221077 |
ISBN-10: | 3844221077 |
Sprache: | Deutsch |
Autor: | Lelek, Klaus |
Hersteller: | epubli |
Maße: | 210 x 148 x 6 mm |
Von/Mit: | Klaus Lelek |
Erscheinungsdatum: | 02.04.2012 |
Gewicht: | 0,152 kg |
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