Althochdeutsch - Eine nicht-lineare Sprache ist eine faszinierende Einführung in die Welt der althochdeutschen Sprache. Das Buch beleuchtet alle Aspekte von nicht-linearen Sprachen im Generellen, und zeigt, wie sich diese in der althochdeutschen Sprache spiegeln, sowohl in den grammatischen Strukturen, als auch in zeitgeistlichen Aspekten der frühmittelalterlichen Weltanschauung. In seiner reinsten Form abstrahiert das Althocheutsche alle dimensionalen Aspekte und fordert dadurch den Verstand heraus, sich auf neue Methoden der Informationsverarbeitung einzulassen. Methoden, die jenseits linearer Zeit- und Raumkategorien [...] Bezug zur Sapir-Whorf-Hypothese wird verdeutlicht, dass eine nicht-lineare Wirklichkeitsperspektive zulässt, die auf eine akausale Wirklichkeitsauffassung hindeutet. Ähnlich wie bei anderen indigenen Kulturen, beispielsweise der Hopi-Kultur, geht das Althochdeutsche von einer sich manifestierenden Wirklichkeit aus, die keine Kausalität im modernen Sinne kennt. Dabei ist das aspektbezogene Verbalsystem ein Schlüsselmerkmal: Angelehnt an die protoeuropäische Ursprache zeigt es sich als Gegenentwurf zum linearen, zeitbezogenen Verbalsystem. Dass die Aspektkategorien in der althochdeutschen Sprachstufe noch intakt waren wird anhand von zahlreichen Beispielen ausführlich [...] wichtige Rolle spielen auch die dynamische Worstellung und ein flexibler Wortbildungsmechanismus, der eine schwebende, prozessorientierte Sprachgestaltung ermöglicht, die sehr stark auf Metaphern und Analogien beruht, alles wird als Prozess ausgerückt, als Werden und wieder Vergehen. In einer Übersetzung der Merseburger Zaubersprüche zeigt sich das nicht-lineare Weltbild sehr anschaulich. Ein abschließendes Kapitel widmet sich den transzendenten Elementen nicht-linearer Sprachen: Durch Klangsymbolik und die Loslösung von Raum und Zeit wird Althochdeutsch zu einer Bewusstseinserfahrung, die das Unterbewusstsein anspricht und tiefgreifende Wirkung entfaltet.