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Beschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung
Der Eneasroman (=ER) von Heinrich von Veldeke entstand um 1170. Als
Vorlage diente vermutlich eine Handschrift des Roman d¿Eneas (=RdE), dessen Verfasser unbekannt ist, von welchem man jedoch annimmt, dass er ein gebildeter Kleriker war. Der französische Roman wurde um 1160 abgefasst und stützt sich hauptsächlich auf Vergils Aeneis.3 Der RdE stellte seinerzeit durch die Vermittlung von Wissen aus der Antike eine wichtige Informationsquelle dar. Mit seiner Übersetzung begründete Veldeke die Tradition des höfischen Romans in
Deutschland. Die beiden Eneasromane nehmen eine Sonderstellung zwischen der alten Heldendichtung, die ihren Stoff aus der matière de Rome bezieht, und dem höfischen Roman, der die matière de Bretagne als stoffliche Grundlage hat, ein.Vergil bediente sich bei seinem Roman der damals üblichen Methode der ordo artificialis, er beginnt also mit seiner Erzählung gleich mitten im Geschen und geht erst später auf die Vorgeschichte ein. Die beiden mittelalterlichen Dichter orientieren sich am tatsächlichen chronologischen Ablauf der Geschehnisse, halten also eine ordo naturalis ein.
Die mittelalterlichen Eneas-Dichtungen widmen sich besonders stark der Darstellung der Liebesmonologe, der Beratungsszenen und der Kampfhandlungen,während bei Vergil die Darstellung von Liebe noch eine sehr untergeordnete Rolle spielte. Die Liebestragödie um Dido wurde vom französischen Dichter beibehalten,wird von diesem jedoch in Anlehnung an Ovids ars amatoria und den
Metamorphosen stark erweitert. Die Minnehandlung um Eneas und Lavinia existiert in der Vergilschen Vorlage noch nicht, sondern wird erst im RdE neu eingeführt. Die gravierendsten Änderungen und Abweichungen von Vergils Aeneis finden sich also
Bezüglich Inhalt, Struktur und Konzeption unterscheidet sich der ER nicht wesentlich von seiner französischen Vorlage. Dennoch setzt Veldeke einige neue Akzente beispielsweise dadurch, wie er die Liebesbeziehungen gestaltet und bewertet.
In dieser Arbeit soll die Darstellung der Liebe in den beiden Eneasromanen behandelt werden. Zu diesem Zweck werden die wichtigsten Etappen der Dido-Episode im ER und im RdE herausgegriffen und deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Im Schlusskapitel sollen unter anderem mögliche Gründe Veldekes für seine Änderungen im Vergleich zur französischen Vorlage diskutiert werden.
Der Eneasroman (=ER) von Heinrich von Veldeke entstand um 1170. Als
Vorlage diente vermutlich eine Handschrift des Roman d¿Eneas (=RdE), dessen Verfasser unbekannt ist, von welchem man jedoch annimmt, dass er ein gebildeter Kleriker war. Der französische Roman wurde um 1160 abgefasst und stützt sich hauptsächlich auf Vergils Aeneis.3 Der RdE stellte seinerzeit durch die Vermittlung von Wissen aus der Antike eine wichtige Informationsquelle dar. Mit seiner Übersetzung begründete Veldeke die Tradition des höfischen Romans in
Deutschland. Die beiden Eneasromane nehmen eine Sonderstellung zwischen der alten Heldendichtung, die ihren Stoff aus der matière de Rome bezieht, und dem höfischen Roman, der die matière de Bretagne als stoffliche Grundlage hat, ein.Vergil bediente sich bei seinem Roman der damals üblichen Methode der ordo artificialis, er beginnt also mit seiner Erzählung gleich mitten im Geschen und geht erst später auf die Vorgeschichte ein. Die beiden mittelalterlichen Dichter orientieren sich am tatsächlichen chronologischen Ablauf der Geschehnisse, halten also eine ordo naturalis ein.
Die mittelalterlichen Eneas-Dichtungen widmen sich besonders stark der Darstellung der Liebesmonologe, der Beratungsszenen und der Kampfhandlungen,während bei Vergil die Darstellung von Liebe noch eine sehr untergeordnete Rolle spielte. Die Liebestragödie um Dido wurde vom französischen Dichter beibehalten,wird von diesem jedoch in Anlehnung an Ovids ars amatoria und den
Metamorphosen stark erweitert. Die Minnehandlung um Eneas und Lavinia existiert in der Vergilschen Vorlage noch nicht, sondern wird erst im RdE neu eingeführt. Die gravierendsten Änderungen und Abweichungen von Vergils Aeneis finden sich also
Bezüglich Inhalt, Struktur und Konzeption unterscheidet sich der ER nicht wesentlich von seiner französischen Vorlage. Dennoch setzt Veldeke einige neue Akzente beispielsweise dadurch, wie er die Liebesbeziehungen gestaltet und bewertet.
In dieser Arbeit soll die Darstellung der Liebe in den beiden Eneasromanen behandelt werden. Zu diesem Zweck werden die wichtigsten Etappen der Dido-Episode im ER und im RdE herausgegriffen und deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Im Schlusskapitel sollen unter anderem mögliche Gründe Veldekes für seine Änderungen im Vergleich zur französischen Vorlage diskutiert werden.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: 1 Einleitung
Der Eneasroman (=ER) von Heinrich von Veldeke entstand um 1170. Als
Vorlage diente vermutlich eine Handschrift des Roman d¿Eneas (=RdE), dessen Verfasser unbekannt ist, von welchem man jedoch annimmt, dass er ein gebildeter Kleriker war. Der französische Roman wurde um 1160 abgefasst und stützt sich hauptsächlich auf Vergils Aeneis.3 Der RdE stellte seinerzeit durch die Vermittlung von Wissen aus der Antike eine wichtige Informationsquelle dar. Mit seiner Übersetzung begründete Veldeke die Tradition des höfischen Romans in
Deutschland. Die beiden Eneasromane nehmen eine Sonderstellung zwischen der alten Heldendichtung, die ihren Stoff aus der matière de Rome bezieht, und dem höfischen Roman, der die matière de Bretagne als stoffliche Grundlage hat, ein.Vergil bediente sich bei seinem Roman der damals üblichen Methode der ordo artificialis, er beginnt also mit seiner Erzählung gleich mitten im Geschen und geht erst später auf die Vorgeschichte ein. Die beiden mittelalterlichen Dichter orientieren sich am tatsächlichen chronologischen Ablauf der Geschehnisse, halten also eine ordo naturalis ein.
Die mittelalterlichen Eneas-Dichtungen widmen sich besonders stark der Darstellung der Liebesmonologe, der Beratungsszenen und der Kampfhandlungen,während bei Vergil die Darstellung von Liebe noch eine sehr untergeordnete Rolle spielte. Die Liebestragödie um Dido wurde vom französischen Dichter beibehalten,wird von diesem jedoch in Anlehnung an Ovids ars amatoria und den
Metamorphosen stark erweitert. Die Minnehandlung um Eneas und Lavinia existiert in der Vergilschen Vorlage noch nicht, sondern wird erst im RdE neu eingeführt. Die gravierendsten Änderungen und Abweichungen von Vergils Aeneis finden sich also
Bezüglich Inhalt, Struktur und Konzeption unterscheidet sich der ER nicht wesentlich von seiner französischen Vorlage. Dennoch setzt Veldeke einige neue Akzente beispielsweise dadurch, wie er die Liebesbeziehungen gestaltet und bewertet.
In dieser Arbeit soll die Darstellung der Liebe in den beiden Eneasromanen behandelt werden. Zu diesem Zweck werden die wichtigsten Etappen der Dido-Episode im ER und im RdE herausgegriffen und deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Im Schlusskapitel sollen unter anderem mögliche Gründe Veldekes für seine Änderungen im Vergleich zur französischen Vorlage diskutiert werden.
Der Eneasroman (=ER) von Heinrich von Veldeke entstand um 1170. Als
Vorlage diente vermutlich eine Handschrift des Roman d¿Eneas (=RdE), dessen Verfasser unbekannt ist, von welchem man jedoch annimmt, dass er ein gebildeter Kleriker war. Der französische Roman wurde um 1160 abgefasst und stützt sich hauptsächlich auf Vergils Aeneis.3 Der RdE stellte seinerzeit durch die Vermittlung von Wissen aus der Antike eine wichtige Informationsquelle dar. Mit seiner Übersetzung begründete Veldeke die Tradition des höfischen Romans in
Deutschland. Die beiden Eneasromane nehmen eine Sonderstellung zwischen der alten Heldendichtung, die ihren Stoff aus der matière de Rome bezieht, und dem höfischen Roman, der die matière de Bretagne als stoffliche Grundlage hat, ein.Vergil bediente sich bei seinem Roman der damals üblichen Methode der ordo artificialis, er beginnt also mit seiner Erzählung gleich mitten im Geschen und geht erst später auf die Vorgeschichte ein. Die beiden mittelalterlichen Dichter orientieren sich am tatsächlichen chronologischen Ablauf der Geschehnisse, halten also eine ordo naturalis ein.
Die mittelalterlichen Eneas-Dichtungen widmen sich besonders stark der Darstellung der Liebesmonologe, der Beratungsszenen und der Kampfhandlungen,während bei Vergil die Darstellung von Liebe noch eine sehr untergeordnete Rolle spielte. Die Liebestragödie um Dido wurde vom französischen Dichter beibehalten,wird von diesem jedoch in Anlehnung an Ovids ars amatoria und den
Metamorphosen stark erweitert. Die Minnehandlung um Eneas und Lavinia existiert in der Vergilschen Vorlage noch nicht, sondern wird erst im RdE neu eingeführt. Die gravierendsten Änderungen und Abweichungen von Vergils Aeneis finden sich also
Bezüglich Inhalt, Struktur und Konzeption unterscheidet sich der ER nicht wesentlich von seiner französischen Vorlage. Dennoch setzt Veldeke einige neue Akzente beispielsweise dadurch, wie er die Liebesbeziehungen gestaltet und bewertet.
In dieser Arbeit soll die Darstellung der Liebe in den beiden Eneasromanen behandelt werden. Zu diesem Zweck werden die wichtigsten Etappen der Dido-Episode im ER und im RdE herausgegriffen und deren Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet. Im Schlusskapitel sollen unter anderem mögliche Gründe Veldekes für seine Änderungen im Vergleich zur französischen Vorlage diskutiert werden.
Details
Erscheinungsjahr: | 2010 |
---|---|
Genre: | Allg. & vergl. Sprachwissenschaft |
Rubrik: | Sprachwissenschaft |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 20 S. |
ISBN-13: | 9783640766260 |
ISBN-10: | 3640766261 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Booklet |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Reichhart, Stefanie |
Auflage: | 2. Auflage |
Hersteller: | GRIN Verlag |
Maße: | 210 x 148 x 2 mm |
Von/Mit: | Stefanie Reichhart |
Erscheinungsdatum: | 03.12.2010 |
Gewicht: | 0,045 kg |
Details
Erscheinungsjahr: | 2010 |
---|---|
Genre: | Allg. & vergl. Sprachwissenschaft |
Rubrik: | Sprachwissenschaft |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 20 S. |
ISBN-13: | 9783640766260 |
ISBN-10: | 3640766261 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Booklet |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Reichhart, Stefanie |
Auflage: | 2. Auflage |
Hersteller: | GRIN Verlag |
Maße: | 210 x 148 x 2 mm |
Von/Mit: | Stefanie Reichhart |
Erscheinungsdatum: | 03.12.2010 |
Gewicht: | 0,045 kg |
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