Die zu frühe Geburt eines Kindes, vor allem deren Einfluss auf die Entwicklung der Mutter-Kind-Bindung, ist eine mütterliche Herausforderung. Die Besonderheit an diesem Ereignis ist dessen unvorhersehbares Auftreten, auf das die Mutter physisch und psychisch nicht vorbereitet ist. Im vorliegenden Buch wird untersucht, ob Mütter von Frühgeborenen trotz allem eine vergleichbare Beziehung zu ihren Kindern aufbauen können, wie Mütter, die reife Kinder zur Welt brachten. Zur Einführung in das Thema wird ein exploratives Interview mit einer Frühchen-Mutter dargestellt. Im ersten Teil erfolgt ein Exkurs in die Bindungsforschung. Des Weiteren wird ein Überblick über das Phänomen Frühgeburt gegeben. Im Kern des Buches steht die Betrachtung der mütterlichen Bindung an das Frühchen. Zusätzlich wird auf ausgewählte Theorien zum psychischen Geschehen bei Müttern Frühgeborener verwiesen, um weitere Wirkungsfaktoren darzustellen. Ausgehend davon erfolgt ein Diskurs in die langfristige Entwicklung der Mutter-Kind-Bindung nach einer Frühgeburt. Abschließend soll eine ausgewählte Interventionsmaßnahme zur bindungsfördernden Betreuung der Mutter aus dem Uniklinikum Dresden vorgestellt werden.