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Beschreibung
Einleitung: Zivilreligion(en) - Alte Herausforderungen, neue PerspektivenHeike Bungert und Jana WeißUS-Präsidenten reden regelmäßig über Gott und beenden Ansprachen mit "God Bless America", der Bitte um Gottes Segen; Geistliche sprechen bei politischen Veranstaltungen Gebete; und Soldaten ziehen für Gott und Vaterland in den Krieg. Diese scheinbar fehlende Differenzierung zwischen Religion und Politik in den USA wirkt auf bundesdeutsche Beobachter oft ein wenig befremdlich. Vor 50 Jahren nannte der Soziologe Robert N. Bellah das Phänomen der Vermischung von Religion und Politik Zivilreligion und entfachte mit seinem Aufsatz "Civil Religion in America" eine interdisziplinäre Debatte. Bis in die späten 1970er Jahre wurde über die sogenannte Zivilreligion in der (Religions )Soziologie, der Theologie, der Politik- und in Ansätzen auch in der Geschichtswissenschaft leidenschaftlich diskutiert, wobei das Konzept sowohl auf Zustimmung als auch auf Ablehnung stieß. Während sich die Diskussion in den folgenden zwei Jahrzehnten abschwächte, ist sie nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 erneut aufgeflammt.Dementsprechend reiht sich der vorliegende Sammelband Zivilreligion in den USA in die Wiederaufnahme und Neubewertung des Konzepts ein. Da der letzte deutschsprachige Sammelband, der sich mit dem Phänomen der Zivilreligion beschäftigt, 16 Jahre alt ist, erscheint es sinnvoll, das Konzept erneut in die deutsche Diskussion einzubringen, die sich derzeit, auch im Zusammenhang von zunehmender Einwanderung und Flüchtlingskrise, verstärkt mit dem Thema Religion und Politik [...] vorliegende Band stellt die Ergebnisse eines Workshops des "Centrums für Religion und Moderne" und des Exzellenzclusters "Religion und Politik" der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster vom Sommer 2014 vor, die um weitere Beiträge erweitert und für eine größere Verbreitung teilweise ins Deutsche übersetzt wurden. Der Band will einen Überblick geben, wo, wann und wie sich Zivilreligion in den USA im 20. Jahrhundert manifestierte. Die vorgelegten neueren Forschungsarbeiten zur Zivilreligion beschäftigen sich insbesondere mit dem Inklusions- und Legitimationspotenzial der US-amerikanischen Zivilreligion. So wird unter anderem ein genauerer Blick darauf geworfen, wie verschiedene religiöse und ethnische Gruppen eine übergreifende, nationale Zivilreligion diskutierten, und wie und ob sie selber Zivilreligion verwendeten. Auch wird der Frage nachgegangen, inwieweit Zivilreligion für die Kriegslegitimation im 20. Jahrhundert eingesetzt wurde. Schließlich soll die Nutzbarkeit des Konzepts aufgezeigt [...] bevor einführend ein Überblick über den inhaltlichen Aufbau des Sammelbands gegeben wird, gilt es zunächst, die Diskussionen über die Definitionen und Funktionen der Zivilreligion in den USA und Deutschland vorzustellen und [...] Konzept der ZivilreligionDas Konzept von Zivilreligion ist umstritten. Es wird unterschiedlich defi-niert und ausgelegt.Ausgangspunkt: Robert N. BellahErstmals fand das Konzept einer Zivilreligion Erwähnung bei Jean-Jacques Rousseau 1762, der eine Zivilreligion als notwendig für den Erhalt der nationalen Ordnung erachtete. Doch es ist insbesondere Robert N. Bellah, auf den sich alle Wissenschaftler beziehen, so auch die Autoren in diesem Band. Bellah definierte Zivilreligion als "a genuine apprehension of universal and transcendent religious reality [...] revealed through the experience of the American people". Für den Soziologen ging die US-amerikanische Zivilreligion zurück auf die protestantischen Ursprünge des Landes, auf die Aufklärung, auf die religiöse Vielfalt in den USA und auf die Trennung von Staat und Kirche. Als "a collection of beliefs, symbols, and rituals with respect to sacred things and institutionalized in a collectivity" beruhe die Zivilreligion auf jüdisch-christlichen Symbolen, Metaphern, Ritualen und Wertvorstellungen wie den biblischen Archetypen von Exodus, Opfertod u
Einleitung: Zivilreligion(en) - Alte Herausforderungen, neue PerspektivenHeike Bungert und Jana WeißUS-Präsidenten reden regelmäßig über Gott und beenden Ansprachen mit "God Bless America", der Bitte um Gottes Segen; Geistliche sprechen bei politischen Veranstaltungen Gebete; und Soldaten ziehen für Gott und Vaterland in den Krieg. Diese scheinbar fehlende Differenzierung zwischen Religion und Politik in den USA wirkt auf bundesdeutsche Beobachter oft ein wenig befremdlich. Vor 50 Jahren nannte der Soziologe Robert N. Bellah das Phänomen der Vermischung von Religion und Politik Zivilreligion und entfachte mit seinem Aufsatz "Civil Religion in America" eine interdisziplinäre Debatte. Bis in die späten 1970er Jahre wurde über die sogenannte Zivilreligion in der (Religions )Soziologie, der Theologie, der Politik- und in Ansätzen auch in der Geschichtswissenschaft leidenschaftlich diskutiert, wobei das Konzept sowohl auf Zustimmung als auch auf Ablehnung stieß. Während sich die Diskussion in den folgenden zwei Jahrzehnten abschwächte, ist sie nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 erneut aufgeflammt.Dementsprechend reiht sich der vorliegende Sammelband Zivilreligion in den USA in die Wiederaufnahme und Neubewertung des Konzepts ein. Da der letzte deutschsprachige Sammelband, der sich mit dem Phänomen der Zivilreligion beschäftigt, 16 Jahre alt ist, erscheint es sinnvoll, das Konzept erneut in die deutsche Diskussion einzubringen, die sich derzeit, auch im Zusammenhang von zunehmender Einwanderung und Flüchtlingskrise, verstärkt mit dem Thema Religion und Politik [...] vorliegende Band stellt die Ergebnisse eines Workshops des "Centrums für Religion und Moderne" und des Exzellenzclusters "Religion und Politik" der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster vom Sommer 2014 vor, die um weitere Beiträge erweitert und für eine größere Verbreitung teilweise ins Deutsche übersetzt wurden. Der Band will einen Überblick geben, wo, wann und wie sich Zivilreligion in den USA im 20. Jahrhundert manifestierte. Die vorgelegten neueren Forschungsarbeiten zur Zivilreligion beschäftigen sich insbesondere mit dem Inklusions- und Legitimationspotenzial der US-amerikanischen Zivilreligion. So wird unter anderem ein genauerer Blick darauf geworfen, wie verschiedene religiöse und ethnische Gruppen eine übergreifende, nationale Zivilreligion diskutierten, und wie und ob sie selber Zivilreligion verwendeten. Auch wird der Frage nachgegangen, inwieweit Zivilreligion für die Kriegslegitimation im 20. Jahrhundert eingesetzt wurde. Schließlich soll die Nutzbarkeit des Konzepts aufgezeigt [...] bevor einführend ein Überblick über den inhaltlichen Aufbau des Sammelbands gegeben wird, gilt es zunächst, die Diskussionen über die Definitionen und Funktionen der Zivilreligion in den USA und Deutschland vorzustellen und [...] Konzept der ZivilreligionDas Konzept von Zivilreligion ist umstritten. Es wird unterschiedlich defi-niert und ausgelegt.Ausgangspunkt: Robert N. BellahErstmals fand das Konzept einer Zivilreligion Erwähnung bei Jean-Jacques Rousseau 1762, der eine Zivilreligion als notwendig für den Erhalt der nationalen Ordnung erachtete. Doch es ist insbesondere Robert N. Bellah, auf den sich alle Wissenschaftler beziehen, so auch die Autoren in diesem Band. Bellah definierte Zivilreligion als "a genuine apprehension of universal and transcendent religious reality [...] revealed through the experience of the American people". Für den Soziologen ging die US-amerikanische Zivilreligion zurück auf die protestantischen Ursprünge des Landes, auf die Aufklärung, auf die religiöse Vielfalt in den USA und auf die Trennung von Staat und Kirche. Als "a collection of beliefs, symbols, and rituals with respect to sacred things and institutionalized in a collectivity" beruhe die Zivilreligion auf jüdisch-christlichen Symbolen, Metaphern, Ritualen und Wertvorstellungen wie den biblischen Archetypen von Exodus, Opfertod u
Details
Erscheinungsjahr: | 2017 |
---|---|
Genre: | Geisteswissenschaften, Kunst, Musik |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 387 S. |
ISBN-13: | 9783593507019 |
ISBN-10: | 3593507013 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Paperback |
Autor: |
Bungert, Heike
Weiß, Jana |
Redaktion: |
Bungert, Heike
Weiß, Jana |
Herausgeber: | Heike Bungert/Jana Weiß |
Auflage: | 1/2017 |
campus verlag: | Campus Verlag |
Verantwortliche Person für die EU: | Campus Verlag GmbH, Werderstr. 10, D-69469 Weinheim, info@campus.de |
Maße: | 212 x 139 x 24 mm |
Von/Mit: | Heike Bungert |
Erscheinungsdatum: | 11.05.2017 |
Gewicht: | 0,481 kg |
Details
Erscheinungsjahr: | 2017 |
---|---|
Genre: | Geisteswissenschaften, Kunst, Musik |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 387 S. |
ISBN-13: | 9783593507019 |
ISBN-10: | 3593507013 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Paperback |
Autor: |
Bungert, Heike
Weiß, Jana |
Redaktion: |
Bungert, Heike
Weiß, Jana |
Herausgeber: | Heike Bungert/Jana Weiß |
Auflage: | 1/2017 |
campus verlag: | Campus Verlag |
Verantwortliche Person für die EU: | Campus Verlag GmbH, Werderstr. 10, D-69469 Weinheim, info@campus.de |
Maße: | 212 x 139 x 24 mm |
Von/Mit: | Heike Bungert |
Erscheinungsdatum: | 11.05.2017 |
Gewicht: | 0,481 kg |
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