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Körper, Kannibalen, Judenräte
Ästhetiken des Grotesken bei George Tabori und Robert Schindel
Buch von Johanna Öttl
Sprache: Deutsch

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Beschreibung

KZ-Insassen als Kannibalen, Judenräte als NS-Kollaborateure - mit diesen streitbaren Themen setzen George Taboris und Robert Schindels Dramen Impulse für Veränderungen in der Shoah-Literatur. Ihre Ästhetiken des Grotesken verhalten sich agonal zu etablierten Darstellungskonventionen und tragen so in den 1960er- bzw. 2010er-Jahren zu einer komplexen Neukonzeption von Überlebenden, ihren Körpern und Judenbildern bei. Das Groteske ist damit als Herausforderung zeittypischer literarischer Shoah-Erinnerung zu sehen. Die Untersuchung zeigt, wie Taboris Die Kannibalen den veränderten Stellenwert von Zeitzeugen (z.B. in der Nachfolge des Eichmann-Prozesses) reflektiert und damit den Weg für spätere Erinnerungspraktiken wie Zeitzeugengespräche ebnet. Sie argumentiert außerdem, dass Schindels Auseinandersetzung mit den umstrittenen Judenräten in Dunkelstein das Ableben der Zeugengeneration behandelt, auf das neue Repräsentationsmodi folgen.

KZ-Insassen als Kannibalen, Judenräte als NS-Kollaborateure - mit diesen streitbaren Themen setzen George Taboris und Robert Schindels Dramen Impulse für Veränderungen in der Shoah-Literatur. Ihre Ästhetiken des Grotesken verhalten sich agonal zu etablierten Darstellungskonventionen und tragen so in den 1960er- bzw. 2010er-Jahren zu einer komplexen Neukonzeption von Überlebenden, ihren Körpern und Judenbildern bei. Das Groteske ist damit als Herausforderung zeittypischer literarischer Shoah-Erinnerung zu sehen. Die Untersuchung zeigt, wie Taboris Die Kannibalen den veränderten Stellenwert von Zeitzeugen (z.B. in der Nachfolge des Eichmann-Prozesses) reflektiert und damit den Weg für spätere Erinnerungspraktiken wie Zeitzeugengespräche ebnet. Sie argumentiert außerdem, dass Schindels Auseinandersetzung mit den umstrittenen Judenräten in Dunkelstein das Ableben der Zeugengeneration behandelt, auf das neue Repräsentationsmodi folgen.

Über den Autor
Johanna Öttl, Studium der Germanistik und Anglistik in Salzburg, Liverpool, Wien. Mehrere Jahre Forschungs- und Lehrtätigkeit am Trinity College Dublin, den Universitäten Salzburg und Wien. Seit 2018 Programmleitung Literatur in der Alten Schmiede, Wien. Forschungsschwerpunkte und Publikationen zu Shoah-Literatur, grotesker Ästhetik, kulturwissenschaftlicher Gedächtnisforschung, österreichischer Gegenwartsliteratur. Zahlreiche literaturkritische Beiträge in Feuilleton und Literaturzeitschriften.
Zusammenfassung
KZ-Insassen als Kannibalen, Judenräte als NS-Kollaborateure - zwischen solch streitbaren Themen geben die Dramen von George Tabori und Robert Schindel Impulse für Veränderungen in der Shoah-Literatur. Ihre Ästhetiken des Grotesken verhalten sich agonal zu etablierten Wahrnehmungsmustern, Erinnerungs- und Darstellungskonventionen und tragen so in den 1960er- sowie den 2010er-Jahren zu einer komplexen Neukonzeption von Überlebenden, ihren Körpern und Bildern von ,Juden' bei.
Details
Erscheinungsjahr: 2021
Genre: Geisteswissenschaften, Kunst, Musik
Rubrik: Sprachwissenschaft
Medium: Buch
Reihe: Literaturgeschichte in Studien und Quellen
Inhalt: 337 S.
ISBN-13: 9783205211426
ISBN-10: 3205211421
Sprache: Deutsch
Herstellernummer: BVW0011346
Einband: Gebunden
Autor: Öttl, Johanna
Redaktion: Wolf, Norbert Christian
Michler, Werner
Herausgeber: Norbert Christian Wolf/Werner Michler
Hersteller: Böhlau Wien
Boehlau Verlag
Verantwortliche Person für die EU: Böhlau-Verlag GmbH u Cie., Lindenstr. 14, D-50674 Köln, ute.schnueckel@brill.com
Abbildungen: 1 s/w Abbildungen
Maße: 236 x 165 x 30 mm
Von/Mit: Johanna Öttl
Erscheinungsdatum: 06.12.2021
Gewicht: 0,672 kg
Artikel-ID: 119805965
Über den Autor
Johanna Öttl, Studium der Germanistik und Anglistik in Salzburg, Liverpool, Wien. Mehrere Jahre Forschungs- und Lehrtätigkeit am Trinity College Dublin, den Universitäten Salzburg und Wien. Seit 2018 Programmleitung Literatur in der Alten Schmiede, Wien. Forschungsschwerpunkte und Publikationen zu Shoah-Literatur, grotesker Ästhetik, kulturwissenschaftlicher Gedächtnisforschung, österreichischer Gegenwartsliteratur. Zahlreiche literaturkritische Beiträge in Feuilleton und Literaturzeitschriften.
Zusammenfassung
KZ-Insassen als Kannibalen, Judenräte als NS-Kollaborateure - zwischen solch streitbaren Themen geben die Dramen von George Tabori und Robert Schindel Impulse für Veränderungen in der Shoah-Literatur. Ihre Ästhetiken des Grotesken verhalten sich agonal zu etablierten Wahrnehmungsmustern, Erinnerungs- und Darstellungskonventionen und tragen so in den 1960er- sowie den 2010er-Jahren zu einer komplexen Neukonzeption von Überlebenden, ihren Körpern und Bildern von ,Juden' bei.
Details
Erscheinungsjahr: 2021
Genre: Geisteswissenschaften, Kunst, Musik
Rubrik: Sprachwissenschaft
Medium: Buch
Reihe: Literaturgeschichte in Studien und Quellen
Inhalt: 337 S.
ISBN-13: 9783205211426
ISBN-10: 3205211421
Sprache: Deutsch
Herstellernummer: BVW0011346
Einband: Gebunden
Autor: Öttl, Johanna
Redaktion: Wolf, Norbert Christian
Michler, Werner
Herausgeber: Norbert Christian Wolf/Werner Michler
Hersteller: Böhlau Wien
Boehlau Verlag
Verantwortliche Person für die EU: Böhlau-Verlag GmbH u Cie., Lindenstr. 14, D-50674 Köln, ute.schnueckel@brill.com
Abbildungen: 1 s/w Abbildungen
Maße: 236 x 165 x 30 mm
Von/Mit: Johanna Öttl
Erscheinungsdatum: 06.12.2021
Gewicht: 0,672 kg
Artikel-ID: 119805965
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