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Beschreibung
Sonntag. Fußball? Gutes Essen? Strand? Grillabend? Nein, Sonntag ist Bereitschaft. Schlimmer noch, Frühdienst. Vom Wecker aus dem Schlaf gerissen werden, um acht Uhr in der Redaktion sein. Gibt es Schlimmeres? Sicher, selbst Botafogo hat schon schlechter gespielt - Cremílson und Puruca, herrjemine. Es gab schon Zeiten, da hatte er, je nach Terminkalender, sogar am heiligen Sonntag im Anzug und Schlips in der Redaktion erscheinen müssen - verkleidet wie ein Mormone, am liebsten hätte ich mir eine Bibel unter den Arm geklemmt, dann hätte sich wenigstens niemand über meinen Aufzug gewundert. Also Kopf hoch, Mann. Immerhin hast du keinen Dreiteiler an. Freue dich, nicht weil dir Gutes geschieht, immerhin aber das kleinere Übel.
Der Tag lässt sich ruhig an und deprimierend. Auf dem Terminkalender nur eine Eröffnung. Um10 Uhr: Mitanambu, ein neues Projekt im Mirand"o, einer Favela irgendwo in der Gegend von Leopoldina. Wichtig. Der Termin kam von ganz oben aus der Redaktionsleitung. Zeichen der Zeit, denkt Fontoura. Früher hatte man ihn von ganz oben immer zu Unternehmerverbänden geschickt oder zu Terminen bei der Erzdiözese: Amtseinführung am Sitz des Industrieverbandes oder der Einzelhändlervereinigung, Prozessionen, die Messe zu Ehren des Heiligen Franziskus von Paula, dem Schutzheiligen der Zeitungsverkäufer - mit denen musste man sich schließlich gut stellen, denn sie verkaufen unsere Zeitung. Jetzt also bekommt schon die Einweihung eines Sozialzentrums in einer Favela den Segen eines nicht zu versäumenden Pressetermins. Es geht doch nichts über die Angst vor Entführung oder davor, überfallen zu werden. Also haben inzwischen auch diese Typen kapiert, dass es arme Leute gibt in Rio. Dekadenz kennt keine Grenzen: Mein Sonntag beginnt also damit, dass man mich von ganz oben in die Favela schickt. Nur ein winziger Schritt ist es von dort noch bis zum Makabren.
Der Tag lässt sich ruhig an und deprimierend. Auf dem Terminkalender nur eine Eröffnung. Um10 Uhr: Mitanambu, ein neues Projekt im Mirand"o, einer Favela irgendwo in der Gegend von Leopoldina. Wichtig. Der Termin kam von ganz oben aus der Redaktionsleitung. Zeichen der Zeit, denkt Fontoura. Früher hatte man ihn von ganz oben immer zu Unternehmerverbänden geschickt oder zu Terminen bei der Erzdiözese: Amtseinführung am Sitz des Industrieverbandes oder der Einzelhändlervereinigung, Prozessionen, die Messe zu Ehren des Heiligen Franziskus von Paula, dem Schutzheiligen der Zeitungsverkäufer - mit denen musste man sich schließlich gut stellen, denn sie verkaufen unsere Zeitung. Jetzt also bekommt schon die Einweihung eines Sozialzentrums in einer Favela den Segen eines nicht zu versäumenden Pressetermins. Es geht doch nichts über die Angst vor Entführung oder davor, überfallen zu werden. Also haben inzwischen auch diese Typen kapiert, dass es arme Leute gibt in Rio. Dekadenz kennt keine Grenzen: Mein Sonntag beginnt also damit, dass man mich von ganz oben in die Favela schickt. Nur ein winziger Schritt ist es von dort noch bis zum Makabren.
Sonntag. Fußball? Gutes Essen? Strand? Grillabend? Nein, Sonntag ist Bereitschaft. Schlimmer noch, Frühdienst. Vom Wecker aus dem Schlaf gerissen werden, um acht Uhr in der Redaktion sein. Gibt es Schlimmeres? Sicher, selbst Botafogo hat schon schlechter gespielt - Cremílson und Puruca, herrjemine. Es gab schon Zeiten, da hatte er, je nach Terminkalender, sogar am heiligen Sonntag im Anzug und Schlips in der Redaktion erscheinen müssen - verkleidet wie ein Mormone, am liebsten hätte ich mir eine Bibel unter den Arm geklemmt, dann hätte sich wenigstens niemand über meinen Aufzug gewundert. Also Kopf hoch, Mann. Immerhin hast du keinen Dreiteiler an. Freue dich, nicht weil dir Gutes geschieht, immerhin aber das kleinere Übel.
Der Tag lässt sich ruhig an und deprimierend. Auf dem Terminkalender nur eine Eröffnung. Um10 Uhr: Mitanambu, ein neues Projekt im Mirand"o, einer Favela irgendwo in der Gegend von Leopoldina. Wichtig. Der Termin kam von ganz oben aus der Redaktionsleitung. Zeichen der Zeit, denkt Fontoura. Früher hatte man ihn von ganz oben immer zu Unternehmerverbänden geschickt oder zu Terminen bei der Erzdiözese: Amtseinführung am Sitz des Industrieverbandes oder der Einzelhändlervereinigung, Prozessionen, die Messe zu Ehren des Heiligen Franziskus von Paula, dem Schutzheiligen der Zeitungsverkäufer - mit denen musste man sich schließlich gut stellen, denn sie verkaufen unsere Zeitung. Jetzt also bekommt schon die Einweihung eines Sozialzentrums in einer Favela den Segen eines nicht zu versäumenden Pressetermins. Es geht doch nichts über die Angst vor Entführung oder davor, überfallen zu werden. Also haben inzwischen auch diese Typen kapiert, dass es arme Leute gibt in Rio. Dekadenz kennt keine Grenzen: Mein Sonntag beginnt also damit, dass man mich von ganz oben in die Favela schickt. Nur ein winziger Schritt ist es von dort noch bis zum Makabren.
Der Tag lässt sich ruhig an und deprimierend. Auf dem Terminkalender nur eine Eröffnung. Um10 Uhr: Mitanambu, ein neues Projekt im Mirand"o, einer Favela irgendwo in der Gegend von Leopoldina. Wichtig. Der Termin kam von ganz oben aus der Redaktionsleitung. Zeichen der Zeit, denkt Fontoura. Früher hatte man ihn von ganz oben immer zu Unternehmerverbänden geschickt oder zu Terminen bei der Erzdiözese: Amtseinführung am Sitz des Industrieverbandes oder der Einzelhändlervereinigung, Prozessionen, die Messe zu Ehren des Heiligen Franziskus von Paula, dem Schutzheiligen der Zeitungsverkäufer - mit denen musste man sich schließlich gut stellen, denn sie verkaufen unsere Zeitung. Jetzt also bekommt schon die Einweihung eines Sozialzentrums in einer Favela den Segen eines nicht zu versäumenden Pressetermins. Es geht doch nichts über die Angst vor Entführung oder davor, überfallen zu werden. Also haben inzwischen auch diese Typen kapiert, dass es arme Leute gibt in Rio. Dekadenz kennt keine Grenzen: Mein Sonntag beginnt also damit, dass man mich von ganz oben in die Favela schickt. Nur ein winziger Schritt ist es von dort noch bis zum Makabren.
Details
Erscheinungsjahr: | 2006 |
---|---|
Genre: | Krimis & Thriller |
Rubrik: | Belletristik |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 192 S. |
ISBN-13: | 9783894014957 |
ISBN-10: | 3894014954 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Molica, Fernando |
Übersetzung: | Michael Kegler |
edition nautilus: | Edition Nautilus |
Maße: | 208 x 125 x 15 mm |
Von/Mit: | Fernando Molica |
Erscheinungsdatum: | 15.08.2006 |
Gewicht: | 0,245 kg |
Details
Erscheinungsjahr: | 2006 |
---|---|
Genre: | Krimis & Thriller |
Rubrik: | Belletristik |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 192 S. |
ISBN-13: | 9783894014957 |
ISBN-10: | 3894014954 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Molica, Fernando |
Übersetzung: | Michael Kegler |
edition nautilus: | Edition Nautilus |
Maße: | 208 x 125 x 15 mm |
Von/Mit: | Fernando Molica |
Erscheinungsdatum: | 15.08.2006 |
Gewicht: | 0,245 kg |
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