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Beschreibung
Krieg bedeutet die Totalisierung aller Schrecken, die sich die Menschen zur Vernichtung, Erniedrigung und Qual füreinander ausgedacht haben. - Und dafür sollten sich "Menschen-Massen" begeistern können? Immer wieder haben sich Gelehrte über eine mögliche "Kriegsbegeisterung" der Bevölkerung gewundert und spekulative Theorien zu ihrer Erklärung gefunden. Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich die mentale Integration der Bevölkerungen in das jeweilige historische Kriegsgeschehen, gar die generelle Begeisterung der Bevölkerung für den Krieg, als ein äußerst kompliziertes Phänomen mit vielen übersehenen Ausnahmen, Widersprüchen und Ambivalenzen.
Zu Beginn der Aufklärung - im 17. Jahrhundert - breitete sich unter den Wissenschaftlern Skepsis gegenüber dem Massenwahn, der religiösen Begeisterung und dem Fanatismus des niedrigen Volkes aus. Später sollten die staatstreuen Intellektuellen zu unterscheiden lernen zwischen der "edlen Begeisterung" des Volkes, sich für die Ideale der Nation, des "gemeinsamen Vaterlandes", aufzuopfern und den "niedrigen, selbstsüchtigen Instinkten der Massen". Die Spannung zwischen dem "edlen Volk" und der angsterregenden "Unberechenbarkeit und Selbstsucht der Massen" beherrscht bis heute den Diskurs der politisch Interessierten in den Industriegesellschaften. Auch die wissenschaftlichen Kriegsgegner und die Kriegsbefürworter haben in dieser Dichotomie gedacht. Die Angst vor der "verführbaren Masse" machte oft blind für die geschichtliche Wirklichkeit der mentalen Einstellungen der Bevölkerung zu und in der jeweiligen Kriegssituation.
Das moderne Kriegsgeschehen umfaßt die ganze Gesellschaft, doch führte dies selten zu einer Vereinheitlichung der mentalen Einstellung der Gesamtbevölkerung zum Krieg. Was als allgemeine Kriegsbegeisterung identifiziert worden ist, war oft nur das Produkt der Propaganda kleiner, wenn auch einflußreicher Eliten oder das Ergebnis des Wunschdenkens der Kriegspropagandisten. Die Einheit und Einigkeit der Bevölkerung war meistens nur die Folge wirksamer Unterdrückung des Widerstandes oder das Resultat einer weit verbreiteten politischen Resignation. Wenn die Forschung den vielfältigen Erscheinungsformen wirklicher historischer "Kriegsbegeisterung" nachgeht, verliert sie leicht ihren Gegenstand. Die breite Palette der Ausnahmen, Besonderheiten und Widersprüche verwirrt und macht Globalurteile unzulässig.
Zu Beginn der Aufklärung - im 17. Jahrhundert - breitete sich unter den Wissenschaftlern Skepsis gegenüber dem Massenwahn, der religiösen Begeisterung und dem Fanatismus des niedrigen Volkes aus. Später sollten die staatstreuen Intellektuellen zu unterscheiden lernen zwischen der "edlen Begeisterung" des Volkes, sich für die Ideale der Nation, des "gemeinsamen Vaterlandes", aufzuopfern und den "niedrigen, selbstsüchtigen Instinkten der Massen". Die Spannung zwischen dem "edlen Volk" und der angsterregenden "Unberechenbarkeit und Selbstsucht der Massen" beherrscht bis heute den Diskurs der politisch Interessierten in den Industriegesellschaften. Auch die wissenschaftlichen Kriegsgegner und die Kriegsbefürworter haben in dieser Dichotomie gedacht. Die Angst vor der "verführbaren Masse" machte oft blind für die geschichtliche Wirklichkeit der mentalen Einstellungen der Bevölkerung zu und in der jeweiligen Kriegssituation.
Das moderne Kriegsgeschehen umfaßt die ganze Gesellschaft, doch führte dies selten zu einer Vereinheitlichung der mentalen Einstellung der Gesamtbevölkerung zum Krieg. Was als allgemeine Kriegsbegeisterung identifiziert worden ist, war oft nur das Produkt der Propaganda kleiner, wenn auch einflußreicher Eliten oder das Ergebnis des Wunschdenkens der Kriegspropagandisten. Die Einheit und Einigkeit der Bevölkerung war meistens nur die Folge wirksamer Unterdrückung des Widerstandes oder das Resultat einer weit verbreiteten politischen Resignation. Wenn die Forschung den vielfältigen Erscheinungsformen wirklicher historischer "Kriegsbegeisterung" nachgeht, verliert sie leicht ihren Gegenstand. Die breite Palette der Ausnahmen, Besonderheiten und Widersprüche verwirrt und macht Globalurteile unzulässig.
Krieg bedeutet die Totalisierung aller Schrecken, die sich die Menschen zur Vernichtung, Erniedrigung und Qual füreinander ausgedacht haben. - Und dafür sollten sich "Menschen-Massen" begeistern können? Immer wieder haben sich Gelehrte über eine mögliche "Kriegsbegeisterung" der Bevölkerung gewundert und spekulative Theorien zu ihrer Erklärung gefunden. Doch bei näherem Hinsehen zeigt sich die mentale Integration der Bevölkerungen in das jeweilige historische Kriegsgeschehen, gar die generelle Begeisterung der Bevölkerung für den Krieg, als ein äußerst kompliziertes Phänomen mit vielen übersehenen Ausnahmen, Widersprüchen und Ambivalenzen.
Zu Beginn der Aufklärung - im 17. Jahrhundert - breitete sich unter den Wissenschaftlern Skepsis gegenüber dem Massenwahn, der religiösen Begeisterung und dem Fanatismus des niedrigen Volkes aus. Später sollten die staatstreuen Intellektuellen zu unterscheiden lernen zwischen der "edlen Begeisterung" des Volkes, sich für die Ideale der Nation, des "gemeinsamen Vaterlandes", aufzuopfern und den "niedrigen, selbstsüchtigen Instinkten der Massen". Die Spannung zwischen dem "edlen Volk" und der angsterregenden "Unberechenbarkeit und Selbstsucht der Massen" beherrscht bis heute den Diskurs der politisch Interessierten in den Industriegesellschaften. Auch die wissenschaftlichen Kriegsgegner und die Kriegsbefürworter haben in dieser Dichotomie gedacht. Die Angst vor der "verführbaren Masse" machte oft blind für die geschichtliche Wirklichkeit der mentalen Einstellungen der Bevölkerung zu und in der jeweiligen Kriegssituation.
Das moderne Kriegsgeschehen umfaßt die ganze Gesellschaft, doch führte dies selten zu einer Vereinheitlichung der mentalen Einstellung der Gesamtbevölkerung zum Krieg. Was als allgemeine Kriegsbegeisterung identifiziert worden ist, war oft nur das Produkt der Propaganda kleiner, wenn auch einflußreicher Eliten oder das Ergebnis des Wunschdenkens der Kriegspropagandisten. Die Einheit und Einigkeit der Bevölkerung war meistens nur die Folge wirksamer Unterdrückung des Widerstandes oder das Resultat einer weit verbreiteten politischen Resignation. Wenn die Forschung den vielfältigen Erscheinungsformen wirklicher historischer "Kriegsbegeisterung" nachgeht, verliert sie leicht ihren Gegenstand. Die breite Palette der Ausnahmen, Besonderheiten und Widersprüche verwirrt und macht Globalurteile unzulässig.
Zu Beginn der Aufklärung - im 17. Jahrhundert - breitete sich unter den Wissenschaftlern Skepsis gegenüber dem Massenwahn, der religiösen Begeisterung und dem Fanatismus des niedrigen Volkes aus. Später sollten die staatstreuen Intellektuellen zu unterscheiden lernen zwischen der "edlen Begeisterung" des Volkes, sich für die Ideale der Nation, des "gemeinsamen Vaterlandes", aufzuopfern und den "niedrigen, selbstsüchtigen Instinkten der Massen". Die Spannung zwischen dem "edlen Volk" und der angsterregenden "Unberechenbarkeit und Selbstsucht der Massen" beherrscht bis heute den Diskurs der politisch Interessierten in den Industriegesellschaften. Auch die wissenschaftlichen Kriegsgegner und die Kriegsbefürworter haben in dieser Dichotomie gedacht. Die Angst vor der "verführbaren Masse" machte oft blind für die geschichtliche Wirklichkeit der mentalen Einstellungen der Bevölkerung zu und in der jeweiligen Kriegssituation.
Das moderne Kriegsgeschehen umfaßt die ganze Gesellschaft, doch führte dies selten zu einer Vereinheitlichung der mentalen Einstellung der Gesamtbevölkerung zum Krieg. Was als allgemeine Kriegsbegeisterung identifiziert worden ist, war oft nur das Produkt der Propaganda kleiner, wenn auch einflußreicher Eliten oder das Ergebnis des Wunschdenkens der Kriegspropagandisten. Die Einheit und Einigkeit der Bevölkerung war meistens nur die Folge wirksamer Unterdrückung des Widerstandes oder das Resultat einer weit verbreiteten politischen Resignation. Wenn die Forschung den vielfältigen Erscheinungsformen wirklicher historischer "Kriegsbegeisterung" nachgeht, verliert sie leicht ihren Gegenstand. Die breite Palette der Ausnahmen, Besonderheiten und Widersprüche verwirrt und macht Globalurteile unzulässig.
Inhaltsverzeichnis
Inhalt: M. van der Linden / G. Mergner, Kriegsbegeisterung und mentale Kriegsvorbereitung - G. L. Mosse, Über Kriegserinnerungen und Kriegsbegeisterung - E. Stolpe, Wilde Freude, fürchterliche Schönheit. Die romantische Ästhetisierung des Krieges - J. Rojahn, Arbeiterbewegung und Kriegsbegeisterung: Die deutsche Sozialdemokratie 1870-1914 - W. Kruse, Die Kriegsbegeisterung im Deutschen Reich zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Entstehungszusammenhänge, Grenzen und ideologische Strukturen - J. M. Winter, Kriegsbilder: Die Bildende Kunst und der Mythos der Kriegsbegeisterung - H. te Velde, Neutralismus und kriegerische Tugenden. Liberale Gedanken zu Armee und Krieg in den Niederlanden, 1870-1914 - R. Bessel, Kriegserfahrungen und Kriegserinnerungen: Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges auf das politische und soziale Leben der Weimarer Republik - S. Behrenbeck, Heldenkult und Opfermythos. Mechanismen der Kriegsbegeisterung 1918-1945 - I. Modelmog, Kriegsbegeisterung! Kriegsbegeisterung? Zur soziologischen Dimension des Kriegserlebnisses - G. Mergner, Gläubiger Fatalismus. Zur Mentalitätsgeschichte des "totalen Krieges" am Beispiel der Kriegstagebücher meiner Mutter, 1940-1946 - T. Pollmann, Kolonialgewalt als "Polizeiaktion": Der niederländische Krieg gegen die indonesischen Nationalisten, 1945-1949 - D. Gholamasad, Heiliger Krieg und Martyrium bei den iranischen Schiiten im Golfkrieg, 1980-1988 - O. Seeber, Kriegstheologie und Kriegspredigten in der Evangelischen Kirche Deutschlands im Ersten und Zweiten Weltkrieg - S. Grubitzsch, Wo bleiben die Wissenschaftler mit ihren Kriegserinnerungen? - J. Knol, Das "Committee on the Present Danger" und die Kriegserinnerungen, 1976-1985 - W. von Bredow, Unernste Rechtfertigung, apokalyptischer Protest: Nuklear-Kriegs-Szenarien
Details
Erscheinungsjahr: | 1991 |
---|---|
Genre: | Politikwissenschaften |
Rubrik: | Wissenschaften |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: |
296 S.
Abb. |
ISBN-13: | 9783428071302 |
ISBN-10: | 3428071301 |
Sprache: | Deutsch |
Herstellernummer: | 7130 |
Autor: |
Linden, Marcel van der
Mergner, Gottfried Lange, Herman de |
Redaktion: |
Linden, Marcel van der
Mergner, Gottfried |
Herausgeber: | Marcel van der Linden/Gottfried Mergner |
Hersteller: | Duncker & Humblot |
Abbildungen: | Abb.; 296 S. |
Maße: | 233 x 156 x 10 mm |
Von/Mit: | Marcel van der Linden (u. a.) |
Erscheinungsdatum: | 16.10.1991 |
Gewicht: | 0,4 kg |
Inhaltsverzeichnis
Inhalt: M. van der Linden / G. Mergner, Kriegsbegeisterung und mentale Kriegsvorbereitung - G. L. Mosse, Über Kriegserinnerungen und Kriegsbegeisterung - E. Stolpe, Wilde Freude, fürchterliche Schönheit. Die romantische Ästhetisierung des Krieges - J. Rojahn, Arbeiterbewegung und Kriegsbegeisterung: Die deutsche Sozialdemokratie 1870-1914 - W. Kruse, Die Kriegsbegeisterung im Deutschen Reich zu Beginn des Ersten Weltkrieges. Entstehungszusammenhänge, Grenzen und ideologische Strukturen - J. M. Winter, Kriegsbilder: Die Bildende Kunst und der Mythos der Kriegsbegeisterung - H. te Velde, Neutralismus und kriegerische Tugenden. Liberale Gedanken zu Armee und Krieg in den Niederlanden, 1870-1914 - R. Bessel, Kriegserfahrungen und Kriegserinnerungen: Nachwirkungen des Ersten Weltkrieges auf das politische und soziale Leben der Weimarer Republik - S. Behrenbeck, Heldenkult und Opfermythos. Mechanismen der Kriegsbegeisterung 1918-1945 - I. Modelmog, Kriegsbegeisterung! Kriegsbegeisterung? Zur soziologischen Dimension des Kriegserlebnisses - G. Mergner, Gläubiger Fatalismus. Zur Mentalitätsgeschichte des "totalen Krieges" am Beispiel der Kriegstagebücher meiner Mutter, 1940-1946 - T. Pollmann, Kolonialgewalt als "Polizeiaktion": Der niederländische Krieg gegen die indonesischen Nationalisten, 1945-1949 - D. Gholamasad, Heiliger Krieg und Martyrium bei den iranischen Schiiten im Golfkrieg, 1980-1988 - O. Seeber, Kriegstheologie und Kriegspredigten in der Evangelischen Kirche Deutschlands im Ersten und Zweiten Weltkrieg - S. Grubitzsch, Wo bleiben die Wissenschaftler mit ihren Kriegserinnerungen? - J. Knol, Das "Committee on the Present Danger" und die Kriegserinnerungen, 1976-1985 - W. von Bredow, Unernste Rechtfertigung, apokalyptischer Protest: Nuklear-Kriegs-Szenarien
Details
Erscheinungsjahr: | 1991 |
---|---|
Genre: | Politikwissenschaften |
Rubrik: | Wissenschaften |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: |
296 S.
Abb. |
ISBN-13: | 9783428071302 |
ISBN-10: | 3428071301 |
Sprache: | Deutsch |
Herstellernummer: | 7130 |
Autor: |
Linden, Marcel van der
Mergner, Gottfried Lange, Herman de |
Redaktion: |
Linden, Marcel van der
Mergner, Gottfried |
Herausgeber: | Marcel van der Linden/Gottfried Mergner |
Hersteller: | Duncker & Humblot |
Abbildungen: | Abb.; 296 S. |
Maße: | 233 x 156 x 10 mm |
Von/Mit: | Marcel van der Linden (u. a.) |
Erscheinungsdatum: | 16.10.1991 |
Gewicht: | 0,4 kg |
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