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Beschreibung
Einleitung
"Rome, AD ... Rome, DC"
"America is not the crude stereotype of a self-interested em-pire. The United States has been one of the greatest sources of progress that the world has ever known. We were born out of revolution against an empire. We were founded upon the ideal that all are created equal, and we have shed blood and struggled for centuries to give meaning to those words - within our borders, and around the world. We are shaped by every culture, drawn from every end of the Earth, and dedicated to a simple concept: E pluribus unum - Out of many, one."
Barack Obama, An die muslimische Welt, 2009.
Am Anfang der nordamerikanischen Republik steht Rom. Zuhauf hatten sich zum Ausgang des 18. Jahrhunderts die später "Gründerväter" ge-nannten, klassisch gebildeten Revolutionäre lateinische Pseudonyme gege-ben. Diese sollten sie selbst und ihre "Römische Periode" als Erneuerer des später "Republikanismus" genannten Bürgerhumanismus ausweisen, und spezieller noch: als die legitimen Erben und aufrechten Verteidiger eines explizit römischen Republikanismus.
Gute zweihundert Jahre später, zu Beginn unseres Jahrhunderts, kehrte Rom erneut auf die politische Bühne der Vereinigten Staaten zurück. Diesmal jedoch tritt es weniger als republikanische Chiffre poli-tisch besorgter antiimperialer Revolutionäre auf. Vielmehr nun dient Rom als ein streitbares imperiales Selbstdeutungsmuster die rigide Außenpolitik der USA und deren Folgen für die innerrepublikanische Verfasstheit betreffend.
Manche europäische Beobachter gingen fehl oder wenigstens zu kurz in der Annahme, die jüngste Selbstvergleichskonjunktur mit Rom verschulde sich einzig der transatlantisch angeheizten, als American Empire-Polemik geführten Großdebatte um den im Nachklang von 9/11 unilateral geführten, militärischen und missionarischen Interventionismus der USA im Mittleren Osten. Häufig übersehen oder verkannt wurde, dass sich zusätzlich zu dieser (im weitesten Sinne sicher als imperialer Treuetest oder hegemonialer Bündniszwist verstehbaren) transatlantischen Auseinandersetzung über amerikanische Imperialität ein inneramerikanischer Krisendiskurs um das dortige Rombild zu etablieren begann. Dieser Krisendiskurs, samt seiner nationalgeschichtlichen Ursprünge, seiner politischen Voraussetzungen, sprachlichen Einkleidungen und besonderen Konsequenzen, ist Gegenstand des vorliegenden Buchs.
Denn die aus einer speziellen Tradition nordamerikanischer Classics er-wachsene und daher zuvorderst selbstreferentiell amerikanische Frage nach der Relevanz der Metapher "Rome, AD ... Rome, DC" vorschnell als weltpolitische zu interpretieren oder Rom nur als eines von vielen möglichen Vergleichsimperien der USA zu begreifen, dürfte die suggestive Kraft des Selbstabgleichs an Rom unterschätzen. Wenn die amerikanischen Gründerväter antike Verfassungsmodelle und die überlieferte Geschichte der römischen Republik als einen bürgerhumanistischen Spiegel ihrer Revolution nutzten, ja wenn, so Mortimer Sellers in einer luziden Pointierung, die Ratifizierung der US-Verfassung als die wahre "res publica restituta" verstanden werden müsse, dann sind jüngere Versuche, nationalpolitisch tradierte Selbstvergleiche mit Roms Republik um imperiale Bezugnahmen auf das Imperium Romanum zu erweitern, weder als beliebige zu klassifizieren noch als bloß spezielle unter anderen Vergleichsoptionen zu belächeln.
Vielmehr ist anzunehmen, dass die Wiederaufnahme und Aktualisie-rung eines dermaßen verfassungsinterpretatorisch einschlägigen und zivil-religiös, ja eschatologisch geladenen antikereferentiellen Deutungsmusters nicht zufällig oder absurd ist. Der Dornröschenschlaf des Romnarrativs hatte in den USA sehr lange gedauert. Seine jüngste, hektische und binnen Jahren vollzogene Beendigung ist daher nicht zu verharmlosen.
Dies gilt zumal, da die Wiedererweckung des antiken Großmotivs zwar mit der übereifrigen Produktion von vordergründig zunächs
"Rome, AD ... Rome, DC"
"America is not the crude stereotype of a self-interested em-pire. The United States has been one of the greatest sources of progress that the world has ever known. We were born out of revolution against an empire. We were founded upon the ideal that all are created equal, and we have shed blood and struggled for centuries to give meaning to those words - within our borders, and around the world. We are shaped by every culture, drawn from every end of the Earth, and dedicated to a simple concept: E pluribus unum - Out of many, one."
Barack Obama, An die muslimische Welt, 2009.
Am Anfang der nordamerikanischen Republik steht Rom. Zuhauf hatten sich zum Ausgang des 18. Jahrhunderts die später "Gründerväter" ge-nannten, klassisch gebildeten Revolutionäre lateinische Pseudonyme gege-ben. Diese sollten sie selbst und ihre "Römische Periode" als Erneuerer des später "Republikanismus" genannten Bürgerhumanismus ausweisen, und spezieller noch: als die legitimen Erben und aufrechten Verteidiger eines explizit römischen Republikanismus.
Gute zweihundert Jahre später, zu Beginn unseres Jahrhunderts, kehrte Rom erneut auf die politische Bühne der Vereinigten Staaten zurück. Diesmal jedoch tritt es weniger als republikanische Chiffre poli-tisch besorgter antiimperialer Revolutionäre auf. Vielmehr nun dient Rom als ein streitbares imperiales Selbstdeutungsmuster die rigide Außenpolitik der USA und deren Folgen für die innerrepublikanische Verfasstheit betreffend.
Manche europäische Beobachter gingen fehl oder wenigstens zu kurz in der Annahme, die jüngste Selbstvergleichskonjunktur mit Rom verschulde sich einzig der transatlantisch angeheizten, als American Empire-Polemik geführten Großdebatte um den im Nachklang von 9/11 unilateral geführten, militärischen und missionarischen Interventionismus der USA im Mittleren Osten. Häufig übersehen oder verkannt wurde, dass sich zusätzlich zu dieser (im weitesten Sinne sicher als imperialer Treuetest oder hegemonialer Bündniszwist verstehbaren) transatlantischen Auseinandersetzung über amerikanische Imperialität ein inneramerikanischer Krisendiskurs um das dortige Rombild zu etablieren begann. Dieser Krisendiskurs, samt seiner nationalgeschichtlichen Ursprünge, seiner politischen Voraussetzungen, sprachlichen Einkleidungen und besonderen Konsequenzen, ist Gegenstand des vorliegenden Buchs.
Denn die aus einer speziellen Tradition nordamerikanischer Classics er-wachsene und daher zuvorderst selbstreferentiell amerikanische Frage nach der Relevanz der Metapher "Rome, AD ... Rome, DC" vorschnell als weltpolitische zu interpretieren oder Rom nur als eines von vielen möglichen Vergleichsimperien der USA zu begreifen, dürfte die suggestive Kraft des Selbstabgleichs an Rom unterschätzen. Wenn die amerikanischen Gründerväter antike Verfassungsmodelle und die überlieferte Geschichte der römischen Republik als einen bürgerhumanistischen Spiegel ihrer Revolution nutzten, ja wenn, so Mortimer Sellers in einer luziden Pointierung, die Ratifizierung der US-Verfassung als die wahre "res publica restituta" verstanden werden müsse, dann sind jüngere Versuche, nationalpolitisch tradierte Selbstvergleiche mit Roms Republik um imperiale Bezugnahmen auf das Imperium Romanum zu erweitern, weder als beliebige zu klassifizieren noch als bloß spezielle unter anderen Vergleichsoptionen zu belächeln.
Vielmehr ist anzunehmen, dass die Wiederaufnahme und Aktualisie-rung eines dermaßen verfassungsinterpretatorisch einschlägigen und zivil-religiös, ja eschatologisch geladenen antikereferentiellen Deutungsmusters nicht zufällig oder absurd ist. Der Dornröschenschlaf des Romnarrativs hatte in den USA sehr lange gedauert. Seine jüngste, hektische und binnen Jahren vollzogene Beendigung ist daher nicht zu verharmlosen.
Dies gilt zumal, da die Wiedererweckung des antiken Großmotivs zwar mit der übereifrigen Produktion von vordergründig zunächs
Einleitung
"Rome, AD ... Rome, DC"
"America is not the crude stereotype of a self-interested em-pire. The United States has been one of the greatest sources of progress that the world has ever known. We were born out of revolution against an empire. We were founded upon the ideal that all are created equal, and we have shed blood and struggled for centuries to give meaning to those words - within our borders, and around the world. We are shaped by every culture, drawn from every end of the Earth, and dedicated to a simple concept: E pluribus unum - Out of many, one."
Barack Obama, An die muslimische Welt, 2009.
Am Anfang der nordamerikanischen Republik steht Rom. Zuhauf hatten sich zum Ausgang des 18. Jahrhunderts die später "Gründerväter" ge-nannten, klassisch gebildeten Revolutionäre lateinische Pseudonyme gege-ben. Diese sollten sie selbst und ihre "Römische Periode" als Erneuerer des später "Republikanismus" genannten Bürgerhumanismus ausweisen, und spezieller noch: als die legitimen Erben und aufrechten Verteidiger eines explizit römischen Republikanismus.
Gute zweihundert Jahre später, zu Beginn unseres Jahrhunderts, kehrte Rom erneut auf die politische Bühne der Vereinigten Staaten zurück. Diesmal jedoch tritt es weniger als republikanische Chiffre poli-tisch besorgter antiimperialer Revolutionäre auf. Vielmehr nun dient Rom als ein streitbares imperiales Selbstdeutungsmuster die rigide Außenpolitik der USA und deren Folgen für die innerrepublikanische Verfasstheit betreffend.
Manche europäische Beobachter gingen fehl oder wenigstens zu kurz in der Annahme, die jüngste Selbstvergleichskonjunktur mit Rom verschulde sich einzig der transatlantisch angeheizten, als American Empire-Polemik geführten Großdebatte um den im Nachklang von 9/11 unilateral geführten, militärischen und missionarischen Interventionismus der USA im Mittleren Osten. Häufig übersehen oder verkannt wurde, dass sich zusätzlich zu dieser (im weitesten Sinne sicher als imperialer Treuetest oder hegemonialer Bündniszwist verstehbaren) transatlantischen Auseinandersetzung über amerikanische Imperialität ein inneramerikanischer Krisendiskurs um das dortige Rombild zu etablieren begann. Dieser Krisendiskurs, samt seiner nationalgeschichtlichen Ursprünge, seiner politischen Voraussetzungen, sprachlichen Einkleidungen und besonderen Konsequenzen, ist Gegenstand des vorliegenden Buchs.
Denn die aus einer speziellen Tradition nordamerikanischer Classics er-wachsene und daher zuvorderst selbstreferentiell amerikanische Frage nach der Relevanz der Metapher "Rome, AD ... Rome, DC" vorschnell als weltpolitische zu interpretieren oder Rom nur als eines von vielen möglichen Vergleichsimperien der USA zu begreifen, dürfte die suggestive Kraft des Selbstabgleichs an Rom unterschätzen. Wenn die amerikanischen Gründerväter antike Verfassungsmodelle und die überlieferte Geschichte der römischen Republik als einen bürgerhumanistischen Spiegel ihrer Revolution nutzten, ja wenn, so Mortimer Sellers in einer luziden Pointierung, die Ratifizierung der US-Verfassung als die wahre "res publica restituta" verstanden werden müsse, dann sind jüngere Versuche, nationalpolitisch tradierte Selbstvergleiche mit Roms Republik um imperiale Bezugnahmen auf das Imperium Romanum zu erweitern, weder als beliebige zu klassifizieren noch als bloß spezielle unter anderen Vergleichsoptionen zu belächeln.
Vielmehr ist anzunehmen, dass die Wiederaufnahme und Aktualisie-rung eines dermaßen verfassungsinterpretatorisch einschlägigen und zivil-religiös, ja eschatologisch geladenen antikereferentiellen Deutungsmusters nicht zufällig oder absurd ist. Der Dornröschenschlaf des Romnarrativs hatte in den USA sehr lange gedauert. Seine jüngste, hektische und binnen Jahren vollzogene Beendigung ist daher nicht zu verharmlosen.
Dies gilt zumal, da die Wiedererweckung des antiken Großmotivs zwar mit der übereifrigen Produktion von vordergründig zunächs
"Rome, AD ... Rome, DC"
"America is not the crude stereotype of a self-interested em-pire. The United States has been one of the greatest sources of progress that the world has ever known. We were born out of revolution against an empire. We were founded upon the ideal that all are created equal, and we have shed blood and struggled for centuries to give meaning to those words - within our borders, and around the world. We are shaped by every culture, drawn from every end of the Earth, and dedicated to a simple concept: E pluribus unum - Out of many, one."
Barack Obama, An die muslimische Welt, 2009.
Am Anfang der nordamerikanischen Republik steht Rom. Zuhauf hatten sich zum Ausgang des 18. Jahrhunderts die später "Gründerväter" ge-nannten, klassisch gebildeten Revolutionäre lateinische Pseudonyme gege-ben. Diese sollten sie selbst und ihre "Römische Periode" als Erneuerer des später "Republikanismus" genannten Bürgerhumanismus ausweisen, und spezieller noch: als die legitimen Erben und aufrechten Verteidiger eines explizit römischen Republikanismus.
Gute zweihundert Jahre später, zu Beginn unseres Jahrhunderts, kehrte Rom erneut auf die politische Bühne der Vereinigten Staaten zurück. Diesmal jedoch tritt es weniger als republikanische Chiffre poli-tisch besorgter antiimperialer Revolutionäre auf. Vielmehr nun dient Rom als ein streitbares imperiales Selbstdeutungsmuster die rigide Außenpolitik der USA und deren Folgen für die innerrepublikanische Verfasstheit betreffend.
Manche europäische Beobachter gingen fehl oder wenigstens zu kurz in der Annahme, die jüngste Selbstvergleichskonjunktur mit Rom verschulde sich einzig der transatlantisch angeheizten, als American Empire-Polemik geführten Großdebatte um den im Nachklang von 9/11 unilateral geführten, militärischen und missionarischen Interventionismus der USA im Mittleren Osten. Häufig übersehen oder verkannt wurde, dass sich zusätzlich zu dieser (im weitesten Sinne sicher als imperialer Treuetest oder hegemonialer Bündniszwist verstehbaren) transatlantischen Auseinandersetzung über amerikanische Imperialität ein inneramerikanischer Krisendiskurs um das dortige Rombild zu etablieren begann. Dieser Krisendiskurs, samt seiner nationalgeschichtlichen Ursprünge, seiner politischen Voraussetzungen, sprachlichen Einkleidungen und besonderen Konsequenzen, ist Gegenstand des vorliegenden Buchs.
Denn die aus einer speziellen Tradition nordamerikanischer Classics er-wachsene und daher zuvorderst selbstreferentiell amerikanische Frage nach der Relevanz der Metapher "Rome, AD ... Rome, DC" vorschnell als weltpolitische zu interpretieren oder Rom nur als eines von vielen möglichen Vergleichsimperien der USA zu begreifen, dürfte die suggestive Kraft des Selbstabgleichs an Rom unterschätzen. Wenn die amerikanischen Gründerväter antike Verfassungsmodelle und die überlieferte Geschichte der römischen Republik als einen bürgerhumanistischen Spiegel ihrer Revolution nutzten, ja wenn, so Mortimer Sellers in einer luziden Pointierung, die Ratifizierung der US-Verfassung als die wahre "res publica restituta" verstanden werden müsse, dann sind jüngere Versuche, nationalpolitisch tradierte Selbstvergleiche mit Roms Republik um imperiale Bezugnahmen auf das Imperium Romanum zu erweitern, weder als beliebige zu klassifizieren noch als bloß spezielle unter anderen Vergleichsoptionen zu belächeln.
Vielmehr ist anzunehmen, dass die Wiederaufnahme und Aktualisie-rung eines dermaßen verfassungsinterpretatorisch einschlägigen und zivil-religiös, ja eschatologisch geladenen antikereferentiellen Deutungsmusters nicht zufällig oder absurd ist. Der Dornröschenschlaf des Romnarrativs hatte in den USA sehr lange gedauert. Seine jüngste, hektische und binnen Jahren vollzogene Beendigung ist daher nicht zu verharmlosen.
Dies gilt zumal, da die Wiedererweckung des antiken Großmotivs zwar mit der übereifrigen Produktion von vordergründig zunächs
Details
Erscheinungsjahr: | 2014 |
---|---|
Genre: | Recht, Sozialwissenschaften, Wirtschaft |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 454 S. |
ISBN-13: | 9783593502038 |
ISBN-10: | 3593502038 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Paperback |
Autor: | Huhnholz, Sebastian |
Auflage: | 1/2014 |
campus verlag: | Campus Verlag |
Maße: | 212 x 138 x 29 mm |
Von/Mit: | Sebastian Huhnholz |
Erscheinungsdatum: | 14.08.2014 |
Gewicht: | 0,563 kg |
Details
Erscheinungsjahr: | 2014 |
---|---|
Genre: | Recht, Sozialwissenschaften, Wirtschaft |
Medium: | Taschenbuch |
Inhalt: | 454 S. |
ISBN-13: | 9783593502038 |
ISBN-10: | 3593502038 |
Sprache: | Deutsch |
Einband: | Paperback |
Autor: | Huhnholz, Sebastian |
Auflage: | 1/2014 |
campus verlag: | Campus Verlag |
Maße: | 212 x 138 x 29 mm |
Von/Mit: | Sebastian Huhnholz |
Erscheinungsdatum: | 14.08.2014 |
Gewicht: | 0,563 kg |
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