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Beschreibung
Im April 2004 ist die "Peter Häberle-Stiftung an der Universität St. Gallen" gegründet worden. Die Stiftung bezweckt die regelmässige Durchführung von wissenschaftlichen Anlässen zum Themenkreis "Staats- und Verfassungslehre als Kulturwissenschaft". Im Sinne dieser breiten thematischen Ausrichtung sollen Themenstellung und Teilnehmendenkreis interdisziplinär und rechtsvergleichend angelegt sein: Primär angesprochen sind Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftler, doch sollen auch Vertreter anderer Disziplinen und der Wissenschaft verbundene Praktiker eingeladen werden.
Das vierte Kolloquium, unter dem Titel "Recht und Literatur", fand am 1. März 2013 an der Universität St. Gallen statt. Mittelpunkt des Anlasses bildete der in dieser Schrift publizierte Vortrag des bekannten Schweizer Germanisten und Schriftstellers Peter von Matt zum Thema "Recht, Gerechtigkeit und Sympathie. Über die Gerichtsbarkeit der Literatur und ihre Strategien", der mit dieser Schrift einer breiteren interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Von Matt vertritt in seinem Referat die Meinung, "dass es eine Gerichtsbarkeit der Literatur tatsächlich gibt, dass die stolze Behauptung des fünfundzwanzigjährigen Schiller, wonach beim Versagen der Justiz die Bühne "Schwert und Waage" übernimmt und das Böse vor einen schrecklichen Richterstuhl reisst, für die ganze Welt des dichterischen Wortes gilt." Es habe sich allerdings gezeigt, "dass diese Gerichtsbarkeit der Literatur ihre eigene Korruptionsanfälligkeit hat. Die hochentwickelten Verfahren, mittels deren sie Sympathie und Antipathie erweckt, stehen zwar mehrheitlich im Dienste eines spontanen Gerechtigkeitsempfindens, können aber auch zu einem Plädoyer für das Unrecht werden. Was die Literatur der Justiz indessen voraus hat, ist ein unvergleichlich differenzierteres Verständnis für die Anthropologie der Tat, ein unvergleichlich tieferes Wissen von deren Komplexität und Widersprüchlichkeit."
Das vierte Kolloquium, unter dem Titel "Recht und Literatur", fand am 1. März 2013 an der Universität St. Gallen statt. Mittelpunkt des Anlasses bildete der in dieser Schrift publizierte Vortrag des bekannten Schweizer Germanisten und Schriftstellers Peter von Matt zum Thema "Recht, Gerechtigkeit und Sympathie. Über die Gerichtsbarkeit der Literatur und ihre Strategien", der mit dieser Schrift einer breiteren interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Von Matt vertritt in seinem Referat die Meinung, "dass es eine Gerichtsbarkeit der Literatur tatsächlich gibt, dass die stolze Behauptung des fünfundzwanzigjährigen Schiller, wonach beim Versagen der Justiz die Bühne "Schwert und Waage" übernimmt und das Böse vor einen schrecklichen Richterstuhl reisst, für die ganze Welt des dichterischen Wortes gilt." Es habe sich allerdings gezeigt, "dass diese Gerichtsbarkeit der Literatur ihre eigene Korruptionsanfälligkeit hat. Die hochentwickelten Verfahren, mittels deren sie Sympathie und Antipathie erweckt, stehen zwar mehrheitlich im Dienste eines spontanen Gerechtigkeitsempfindens, können aber auch zu einem Plädoyer für das Unrecht werden. Was die Literatur der Justiz indessen voraus hat, ist ein unvergleichlich differenzierteres Verständnis für die Anthropologie der Tat, ein unvergleichlich tieferes Wissen von deren Komplexität und Widersprüchlichkeit."
Im April 2004 ist die "Peter Häberle-Stiftung an der Universität St. Gallen" gegründet worden. Die Stiftung bezweckt die regelmässige Durchführung von wissenschaftlichen Anlässen zum Themenkreis "Staats- und Verfassungslehre als Kulturwissenschaft". Im Sinne dieser breiten thematischen Ausrichtung sollen Themenstellung und Teilnehmendenkreis interdisziplinär und rechtsvergleichend angelegt sein: Primär angesprochen sind Rechtswissenschaftlerinnen und Rechtswissenschaftler, doch sollen auch Vertreter anderer Disziplinen und der Wissenschaft verbundene Praktiker eingeladen werden.
Das vierte Kolloquium, unter dem Titel "Recht und Literatur", fand am 1. März 2013 an der Universität St. Gallen statt. Mittelpunkt des Anlasses bildete der in dieser Schrift publizierte Vortrag des bekannten Schweizer Germanisten und Schriftstellers Peter von Matt zum Thema "Recht, Gerechtigkeit und Sympathie. Über die Gerichtsbarkeit der Literatur und ihre Strategien", der mit dieser Schrift einer breiteren interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Von Matt vertritt in seinem Referat die Meinung, "dass es eine Gerichtsbarkeit der Literatur tatsächlich gibt, dass die stolze Behauptung des fünfundzwanzigjährigen Schiller, wonach beim Versagen der Justiz die Bühne "Schwert und Waage" übernimmt und das Böse vor einen schrecklichen Richterstuhl reisst, für die ganze Welt des dichterischen Wortes gilt." Es habe sich allerdings gezeigt, "dass diese Gerichtsbarkeit der Literatur ihre eigene Korruptionsanfälligkeit hat. Die hochentwickelten Verfahren, mittels deren sie Sympathie und Antipathie erweckt, stehen zwar mehrheitlich im Dienste eines spontanen Gerechtigkeitsempfindens, können aber auch zu einem Plädoyer für das Unrecht werden. Was die Literatur der Justiz indessen voraus hat, ist ein unvergleichlich differenzierteres Verständnis für die Anthropologie der Tat, ein unvergleichlich tieferes Wissen von deren Komplexität und Widersprüchlichkeit."
Das vierte Kolloquium, unter dem Titel "Recht und Literatur", fand am 1. März 2013 an der Universität St. Gallen statt. Mittelpunkt des Anlasses bildete der in dieser Schrift publizierte Vortrag des bekannten Schweizer Germanisten und Schriftstellers Peter von Matt zum Thema "Recht, Gerechtigkeit und Sympathie. Über die Gerichtsbarkeit der Literatur und ihre Strategien", der mit dieser Schrift einer breiteren interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Von Matt vertritt in seinem Referat die Meinung, "dass es eine Gerichtsbarkeit der Literatur tatsächlich gibt, dass die stolze Behauptung des fünfundzwanzigjährigen Schiller, wonach beim Versagen der Justiz die Bühne "Schwert und Waage" übernimmt und das Böse vor einen schrecklichen Richterstuhl reisst, für die ganze Welt des dichterischen Wortes gilt." Es habe sich allerdings gezeigt, "dass diese Gerichtsbarkeit der Literatur ihre eigene Korruptionsanfälligkeit hat. Die hochentwickelten Verfahren, mittels deren sie Sympathie und Antipathie erweckt, stehen zwar mehrheitlich im Dienste eines spontanen Gerechtigkeitsempfindens, können aber auch zu einem Plädoyer für das Unrecht werden. Was die Literatur der Justiz indessen voraus hat, ist ein unvergleichlich differenzierteres Verständnis für die Anthropologie der Tat, ein unvergleichlich tieferes Wissen von deren Komplexität und Widersprüchlichkeit."
Über den Autor
Peter von Matt studierte Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte in Zürich und Nottingham. Er wurde bei Emil Staiger über Franz Grillparzer promoviert. 1970 habilitierte er sich mit einer Arbeit über E. T. A. Hoffmann.
Von 1976 bis 2002 lehrte von Matt als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich. 1980 war er Gastprofessor an der Stanford University in Kalifornien und 1992/1993 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.
Von Matt ist Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt, der Sächsischen Akademie der Künste, der Akademie der Künste Berlin, der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und der Academia Europaea (1990).
Von Matt schreibt regelmässig Beiträge für die Frankfurter Anthologie. Marcel Reich-Ranicki hatte ihn für sie entdeckt. 1998 war von Matt der erste Preisträger der 1974 gegründeten Anthologie.
Von 1976 bis 2002 lehrte von Matt als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich. 1980 war er Gastprofessor an der Stanford University in Kalifornien und 1992/1993 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.
Von Matt ist Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt, der Sächsischen Akademie der Künste, der Akademie der Künste Berlin, der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und der Academia Europaea (1990).
Von Matt schreibt regelmässig Beiträge für die Frankfurter Anthologie. Marcel Reich-Ranicki hatte ihn für sie entdeckt. 1998 war von Matt der erste Preisträger der 1974 gegründeten Anthologie.
Details
Erscheinungsjahr: | 2024 |
---|---|
Fachbereich: | Allgemeines |
Genre: | Recht |
Produktart: | Nachschlagewerke |
Rubrik: | Recht & Wirtschaft |
Medium: | Taschenbuch |
Reihe: | Kolloquium der «Peter Häberle-Stiftung an der Universität St. Gallen» |
Inhalt: | 24 S. |
ISBN-13: | 9783037515693 |
ISBN-10: | 3037515694 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Paperback |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Matt, Peter von |
Hersteller: |
DIKE
Dike Verlag AG Kolloquium der «Peter Häberle-Stiftung an der Universität St. Gallen» |
Maße: | 225 x 155 x 2 mm |
Von/Mit: | Peter von Matt |
Erscheinungsdatum: | 03.10.2024 |
Gewicht: | 0,053 kg |
Über den Autor
Peter von Matt studierte Germanistik, Anglistik und Kunstgeschichte in Zürich und Nottingham. Er wurde bei Emil Staiger über Franz Grillparzer promoviert. 1970 habilitierte er sich mit einer Arbeit über E. T. A. Hoffmann.
Von 1976 bis 2002 lehrte von Matt als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich. 1980 war er Gastprofessor an der Stanford University in Kalifornien und 1992/1993 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.
Von Matt ist Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt, der Sächsischen Akademie der Künste, der Akademie der Künste Berlin, der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und der Academia Europaea (1990).
Von Matt schreibt regelmässig Beiträge für die Frankfurter Anthologie. Marcel Reich-Ranicki hatte ihn für sie entdeckt. 1998 war von Matt der erste Preisträger der 1974 gegründeten Anthologie.
Von 1976 bis 2002 lehrte von Matt als Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich. 1980 war er Gastprofessor an der Stanford University in Kalifornien und 1992/1993 Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin.
Von Matt ist Mitglied des Ordens Pour le Mérite für Wissenschaften und Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung Darmstadt, der Sächsischen Akademie der Künste, der Akademie der Künste Berlin, der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen und der Academia Europaea (1990).
Von Matt schreibt regelmässig Beiträge für die Frankfurter Anthologie. Marcel Reich-Ranicki hatte ihn für sie entdeckt. 1998 war von Matt der erste Preisträger der 1974 gegründeten Anthologie.
Details
Erscheinungsjahr: | 2024 |
---|---|
Fachbereich: | Allgemeines |
Genre: | Recht |
Produktart: | Nachschlagewerke |
Rubrik: | Recht & Wirtschaft |
Medium: | Taschenbuch |
Reihe: | Kolloquium der «Peter Häberle-Stiftung an der Universität St. Gallen» |
Inhalt: | 24 S. |
ISBN-13: | 9783037515693 |
ISBN-10: | 3037515694 |
Sprache: | Deutsch |
Ausstattung / Beilage: | Paperback |
Einband: | Kartoniert / Broschiert |
Autor: | Matt, Peter von |
Hersteller: |
DIKE
Dike Verlag AG Kolloquium der «Peter Häberle-Stiftung an der Universität St. Gallen» |
Maße: | 225 x 155 x 2 mm |
Von/Mit: | Peter von Matt |
Erscheinungsdatum: | 03.10.2024 |
Gewicht: | 0,053 kg |
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