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Revolver Tarot

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Beschreibung
Kapitel 1Der Bube der StäbeJim Negrey spürte die Sonne Nevadas wie den Biss einer Klapperschlange auf sich. Es war Mittag und er stolperte nur noch vorwärts. Sein Wille war alles, was ihn im Kampf gegen Schwerkraft und Erschöpfung auf den Beinen hielt. Der rostige Geschmack schaler Furcht erfüllte seinen Mund, während der Magen schon vor Tagen aufgegeben hatte, sich über Hunger zu beschweren. Seine Hände klammerten sich an die ledernen Zügel, an denen er Promise führte. Sie waren seine Rettungsleine. Halfen ihm, weiterhin zu stehen. Weiterhin zu laufen.Promise war in schlechter Verfassung. Der Sturz von der Düne in der Vierzigmeilenwüste hatte sie dazu verdammt, ihr linkes Bein zu schonen, und daher taumelte sie mehr, als dass sie ging. Genau wie Jim. Er war seit dem Sturz am Vortag nicht mehr auf ihr geritten, aber er wusste, dass ihm keine andere Wahl bleiben würde. Wenn er nicht bald aufsaß und sie an Geschwindigkeit zulegten, würden sie beide als Futter für die Geier enden. Zu Fuß kostete ihn der Rest der Strecke nach Virginia City drei oder sogar vier Tage. Zu viel in dieser trockenen Einöde, auch mit dem Ansporn, den jene Stadt bot, und mit der Aussicht auf den Job bei der [...] diesem Moment interessierte es ihn nicht, dass er kein Geld in der Tasche hatte. Es kümmerte ihn nicht, dass in seiner Feldflasche nur noch ein paar lauwarme Schluck Wasser herumschwappten oder dass man ihn in Virginia City - sollte er jemals ankommen - von einem der Fahndungsplakate erkennen und zurück nach Albright schicken könnte, wo der Strick auf ihn [...] diesem Moment zählte für ihn nur sein [...] braune Mustang hatte ihn seit seiner Kindheit begleitet und er würde ihn nicht hier draußen verrecken lassen. Promise schnaubte Staub aus ihren dunklen Nüstern. Sie schüttelte den Kopf und wurde langsamer.'Komm schon, Mädchen', krächzte er und es fühlte sich an, als wäre sein Hals mit zerbrochenem Schiefer gefüllt. 'Nur ein kleines bisschen weiter. Komm schon.'Die Stute gab widerstrebend Jims hartnäckigem Zerren an den Zügeln nach und schleppte sich weiter vorwärts. Jim hob die Hand und strich über ihren Hals. 'Gutes Mädchen, Promise. Gutes Mädchen.'Die Augen des Pferds waren vor Angst weit aufgerissen, aber sie ließ sich von dem vertrauten Klang der Stimme Jims in Sicherheit wiegen.'Ich hole uns hier raus, Mädchen. Das schwöre ich dir.'Er wusste, dass es eine Lüge war. Er hatte genauso viel Angst wie sie. Er war 15 Jahre alt und würde hier draußen sterben. Tausende von Meilen entfernt von Zuhause und Familie. Sie gingen weiter in Richtung Westen. Immer nach Westen. Jim wusste, dass irgendwo dort, weit entfernt, der Carson River lag. Doch er hätte genauso gut auf dem Mond liegen können - so leicht konnten sie ihn erreichen. Sie folgten den letzten Resten der Pfade, auf denen vor Jahren Konvois aus Planwagen durch die Vierzigmeilenwüste gezogen waren. Mit mehr Wasser und irgendeinem Schutz vor dem gnadenlosen Wetter hätten sie es vielleicht schaffen können, aber sie hatten weder das eine noch das [...] brackigen Salztümpel, an denen sie vorbeikamen, sprachen eine deutliche Sprache. Sie erzählten von der höllischen Natur dieses Orts. Seit Tagen waren sie wieder und wieder über die ausgeblichenen Knochen von Pferden und schlimmere Dinge gestolpert.
Kapitel 1Der Bube der StäbeJim Negrey spürte die Sonne Nevadas wie den Biss einer Klapperschlange auf sich. Es war Mittag und er stolperte nur noch vorwärts. Sein Wille war alles, was ihn im Kampf gegen Schwerkraft und Erschöpfung auf den Beinen hielt. Der rostige Geschmack schaler Furcht erfüllte seinen Mund, während der Magen schon vor Tagen aufgegeben hatte, sich über Hunger zu beschweren. Seine Hände klammerten sich an die ledernen Zügel, an denen er Promise führte. Sie waren seine Rettungsleine. Halfen ihm, weiterhin zu stehen. Weiterhin zu laufen.Promise war in schlechter Verfassung. Der Sturz von der Düne in der Vierzigmeilenwüste hatte sie dazu verdammt, ihr linkes Bein zu schonen, und daher taumelte sie mehr, als dass sie ging. Genau wie Jim. Er war seit dem Sturz am Vortag nicht mehr auf ihr geritten, aber er wusste, dass ihm keine andere Wahl bleiben würde. Wenn er nicht bald aufsaß und sie an Geschwindigkeit zulegten, würden sie beide als Futter für die Geier enden. Zu Fuß kostete ihn der Rest der Strecke nach Virginia City drei oder sogar vier Tage. Zu viel in dieser trockenen Einöde, auch mit dem Ansporn, den jene Stadt bot, und mit der Aussicht auf den Job bei der [...] diesem Moment interessierte es ihn nicht, dass er kein Geld in der Tasche hatte. Es kümmerte ihn nicht, dass in seiner Feldflasche nur noch ein paar lauwarme Schluck Wasser herumschwappten oder dass man ihn in Virginia City - sollte er jemals ankommen - von einem der Fahndungsplakate erkennen und zurück nach Albright schicken könnte, wo der Strick auf ihn [...] diesem Moment zählte für ihn nur sein [...] braune Mustang hatte ihn seit seiner Kindheit begleitet und er würde ihn nicht hier draußen verrecken lassen. Promise schnaubte Staub aus ihren dunklen Nüstern. Sie schüttelte den Kopf und wurde langsamer.'Komm schon, Mädchen', krächzte er und es fühlte sich an, als wäre sein Hals mit zerbrochenem Schiefer gefüllt. 'Nur ein kleines bisschen weiter. Komm schon.'Die Stute gab widerstrebend Jims hartnäckigem Zerren an den Zügeln nach und schleppte sich weiter vorwärts. Jim hob die Hand und strich über ihren Hals. 'Gutes Mädchen, Promise. Gutes Mädchen.'Die Augen des Pferds waren vor Angst weit aufgerissen, aber sie ließ sich von dem vertrauten Klang der Stimme Jims in Sicherheit wiegen.'Ich hole uns hier raus, Mädchen. Das schwöre ich dir.'Er wusste, dass es eine Lüge war. Er hatte genauso viel Angst wie sie. Er war 15 Jahre alt und würde hier draußen sterben. Tausende von Meilen entfernt von Zuhause und Familie. Sie gingen weiter in Richtung Westen. Immer nach Westen. Jim wusste, dass irgendwo dort, weit entfernt, der Carson River lag. Doch er hätte genauso gut auf dem Mond liegen können - so leicht konnten sie ihn erreichen. Sie folgten den letzten Resten der Pfade, auf denen vor Jahren Konvois aus Planwagen durch die Vierzigmeilenwüste gezogen waren. Mit mehr Wasser und irgendeinem Schutz vor dem gnadenlosen Wetter hätten sie es vielleicht schaffen können, aber sie hatten weder das eine noch das [...] brackigen Salztümpel, an denen sie vorbeikamen, sprachen eine deutliche Sprache. Sie erzählten von der höllischen Natur dieses Orts. Seit Tagen waren sie wieder und wieder über die ausgeblichenen Knochen von Pferden und schlimmere Dinge gestolpert.
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