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Sprache und Kritische Theorie
Frankfurter Beiträge zur Soziologie und Sozialphilosophie 21
Taschenbuch von Philip Hogh
Sprache: Deutsch

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Beschreibung
Vorwort
Mit der kommunikationstheoretischen Wende, die Jürgen Habermas vor nunmehr beinahe vierzig Jahren der Kritischen Theorie gegeben hat, ist die Form und Verfasstheit unserer Sprache zu einem zentralen Gegenstand dieser heute maßgeblich von ihm repräsentierten Tradition geworden. Allerdings wäre es falsch, daraus zu schließen, die menschliche Sprache hätte seine Vorgänger überhaupt nicht oder nur am Rande beschäftigt; von den frühen Texten Theodor W. Adornos und Walter Benjamins bis hin zu einigen Ausführungen des späten Max Horkheimer zieht sich eine kontinuierliche Linie durch das Schrifttum dieser Schule, an der unschwer zu erkennen ist, dass die sprachliche Verfasstheit unserer Beziehung zur Welt immer schon ein wesentlicher Gegenstand ihrer kritischen Bemühungen gewesen ist. Gewiss, die Stellung und die Rolle der Sprache hat sich im Laufe der intellektuellen Entwicklung der Kritischen Theorie erheblich verändert; galt sie in den Anfängen eher als das Medium, das uns aufgrund seiner begrifflichen Struktur einen qualitativen Zugang zur Wirklichkeit zu versperren droht, so wird sie mit Habermas kraft ihres kommunikationsstiftenden Vermögens zum Träger und Garanten moralischer Ansprüche unter den Menschen. Aber dieser Bedeutungswandel ändert nichts daran, dass die Beschaffenheit und der historische Zustand der menschlichen Sprache von Beginn an ein untergründiges Schlüsselthema der Frankfurter Schule gebildet hat: ob nun in Reflexionen über den angemessenen Stil der eigenen Schriften oder in sachbezogenen Abhandlungen, der Sprache waren viel mehr Arbeiten gewidmet, als man lange Zeit angenommen hatte.
Es ist das große Verdienst der beiden Herausgeber des vorliegenden Bandes, Philip Hogh und Stefan Deines, den damit umrissenen Spannungsbogen zum Thema einer Konferenz gemacht zu haben, deren wesentliche Beiträge sich hier versammelt finden. Zum ersten Mal wird in diesem Sammelband, wenn ich es richtig sehe, die Sprache in ihrer vielfältigen Bedeutung für die Kritische Theorie im Gesamtzusammenhang erörtert; was bislang nur gesondert abgehandelt wurde, sei es die Begriffskritik Adornos, die Sprachmystik Benjamins oder die Diskursethik von Habermas, wird darin aufeinander bezogen und damit als ein Geflecht von untergründigen Querverweisen erkennbar. Was im Lichte einer solchen Zusammenschau zutage tritt, dürfte mit Blick auf die intellektuelle Geschichte der Kritischen Theorie tatsächlich etwas Neues beinhalten: dass nämlich die Sprache nicht einen beliebigen Gegenstand des einen oder anderen Vertreters der Frankfurter Schule darstellt, sondern sie eines ihrer thematischen Zentren bildet, weil sich an ihr wie an kaum einem anderen Medium die Möglichkeiten und Grenzen unserer Bemühungen um eine vernünftige Einrichtung der Welt spiegeln; an der jeweiligen Verfassung unseres sprachlichen Weltbezugs soll sich im Guten oder im Schlechten ablesen lassen, wie es um unsere gesellschaftlichen Beziehungen bestellt ist. Es ist diese These, die die beiden Herausgeber in ihrer Einleitung als roten Faden benutzen, um daran Absicht und Inhalt des Bandes zu erläutern; die Umsicht und Genauigkeit, die sie dabei walten lassen, erübrigt es, ihren Ausführungen noch weitere einführende Bemerkungen zur Seite zu stellen. Mir bleibt nur, Philip Hogh und Stefan Deines an dieser Stelle für ihre Initiative zu danken; zudem dürfte es keine leichte Aufgabe gewesen sein, die Beiträge der von ihnen organisierten Konferenz kritisch durchzusehen und für den in unserer Reihe veröffentlichten Aufsatzband zusammenzustellen. Dessen Bedeutung für eine Vergewisserung über Aufgabe und Stand der Kritischen Theorie dürfte außer Frage stehen.
Axel Honneth
Frankfurt am Main, im Januar 2016
Sprache und Kritische Theorie.
Zur Einleitung
Philip Hogh und Stefan Deines
Für die Geistes- und Sozialwissenschaften im Allgemeinen und für die Philosophie im Besonderen ist die Sprache im 20. Jahrhundert zu einem der zentralen Begriffe gew
Vorwort
Mit der kommunikationstheoretischen Wende, die Jürgen Habermas vor nunmehr beinahe vierzig Jahren der Kritischen Theorie gegeben hat, ist die Form und Verfasstheit unserer Sprache zu einem zentralen Gegenstand dieser heute maßgeblich von ihm repräsentierten Tradition geworden. Allerdings wäre es falsch, daraus zu schließen, die menschliche Sprache hätte seine Vorgänger überhaupt nicht oder nur am Rande beschäftigt; von den frühen Texten Theodor W. Adornos und Walter Benjamins bis hin zu einigen Ausführungen des späten Max Horkheimer zieht sich eine kontinuierliche Linie durch das Schrifttum dieser Schule, an der unschwer zu erkennen ist, dass die sprachliche Verfasstheit unserer Beziehung zur Welt immer schon ein wesentlicher Gegenstand ihrer kritischen Bemühungen gewesen ist. Gewiss, die Stellung und die Rolle der Sprache hat sich im Laufe der intellektuellen Entwicklung der Kritischen Theorie erheblich verändert; galt sie in den Anfängen eher als das Medium, das uns aufgrund seiner begrifflichen Struktur einen qualitativen Zugang zur Wirklichkeit zu versperren droht, so wird sie mit Habermas kraft ihres kommunikationsstiftenden Vermögens zum Träger und Garanten moralischer Ansprüche unter den Menschen. Aber dieser Bedeutungswandel ändert nichts daran, dass die Beschaffenheit und der historische Zustand der menschlichen Sprache von Beginn an ein untergründiges Schlüsselthema der Frankfurter Schule gebildet hat: ob nun in Reflexionen über den angemessenen Stil der eigenen Schriften oder in sachbezogenen Abhandlungen, der Sprache waren viel mehr Arbeiten gewidmet, als man lange Zeit angenommen hatte.
Es ist das große Verdienst der beiden Herausgeber des vorliegenden Bandes, Philip Hogh und Stefan Deines, den damit umrissenen Spannungsbogen zum Thema einer Konferenz gemacht zu haben, deren wesentliche Beiträge sich hier versammelt finden. Zum ersten Mal wird in diesem Sammelband, wenn ich es richtig sehe, die Sprache in ihrer vielfältigen Bedeutung für die Kritische Theorie im Gesamtzusammenhang erörtert; was bislang nur gesondert abgehandelt wurde, sei es die Begriffskritik Adornos, die Sprachmystik Benjamins oder die Diskursethik von Habermas, wird darin aufeinander bezogen und damit als ein Geflecht von untergründigen Querverweisen erkennbar. Was im Lichte einer solchen Zusammenschau zutage tritt, dürfte mit Blick auf die intellektuelle Geschichte der Kritischen Theorie tatsächlich etwas Neues beinhalten: dass nämlich die Sprache nicht einen beliebigen Gegenstand des einen oder anderen Vertreters der Frankfurter Schule darstellt, sondern sie eines ihrer thematischen Zentren bildet, weil sich an ihr wie an kaum einem anderen Medium die Möglichkeiten und Grenzen unserer Bemühungen um eine vernünftige Einrichtung der Welt spiegeln; an der jeweiligen Verfassung unseres sprachlichen Weltbezugs soll sich im Guten oder im Schlechten ablesen lassen, wie es um unsere gesellschaftlichen Beziehungen bestellt ist. Es ist diese These, die die beiden Herausgeber in ihrer Einleitung als roten Faden benutzen, um daran Absicht und Inhalt des Bandes zu erläutern; die Umsicht und Genauigkeit, die sie dabei walten lassen, erübrigt es, ihren Ausführungen noch weitere einführende Bemerkungen zur Seite zu stellen. Mir bleibt nur, Philip Hogh und Stefan Deines an dieser Stelle für ihre Initiative zu danken; zudem dürfte es keine leichte Aufgabe gewesen sein, die Beiträge der von ihnen organisierten Konferenz kritisch durchzusehen und für den in unserer Reihe veröffentlichten Aufsatzband zusammenzustellen. Dessen Bedeutung für eine Vergewisserung über Aufgabe und Stand der Kritischen Theorie dürfte außer Frage stehen.
Axel Honneth
Frankfurt am Main, im Januar 2016
Sprache und Kritische Theorie.
Zur Einleitung
Philip Hogh und Stefan Deines
Für die Geistes- und Sozialwissenschaften im Allgemeinen und für die Philosophie im Besonderen ist die Sprache im 20. Jahrhundert zu einem der zentralen Begriffe gew
Details
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Geisteswissenschaften, Kunst, Musik, Philosophie
Jahrhundert: 20. & 21. Jahrhundert
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Inhalt: 356 S.
ISBN-13: 9783593504957
ISBN-10: 3593504952
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Autor: Hogh, Philip
Deines, Stefan
Redaktion: Hogh, Philip
Deines, Stefan
Herausgeber: Philip Hogh/Stefan Deines
Auflage: 1/2016
campus verlag: Campus Verlag
Verantwortliche Person für die EU: Campus Verlag GmbH, Werderstr. 10, D-69469 Weinheim, info@campus.de
Maße: 213 x 141 x 22 mm
Von/Mit: Philip Hogh
Erscheinungsdatum: 15.04.2016
Gewicht: 0,451 kg
Artikel-ID: 104700412
Details
Erscheinungsjahr: 2016
Genre: Geisteswissenschaften, Kunst, Musik, Philosophie
Jahrhundert: 20. & 21. Jahrhundert
Rubrik: Geisteswissenschaften
Medium: Taschenbuch
Inhalt: 356 S.
ISBN-13: 9783593504957
ISBN-10: 3593504952
Sprache: Deutsch
Einband: Paperback
Autor: Hogh, Philip
Deines, Stefan
Redaktion: Hogh, Philip
Deines, Stefan
Herausgeber: Philip Hogh/Stefan Deines
Auflage: 1/2016
campus verlag: Campus Verlag
Verantwortliche Person für die EU: Campus Verlag GmbH, Werderstr. 10, D-69469 Weinheim, info@campus.de
Maße: 213 x 141 x 22 mm
Von/Mit: Philip Hogh
Erscheinungsdatum: 15.04.2016
Gewicht: 0,451 kg
Artikel-ID: 104700412
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